Ehrenbürger
Ein Foto vom ersten Flehinger Ehrenbürger!
Es gleicht einer Sensation, dass jetzt ein Foto von Leopold Feigenbutz auftauchte, das zweite Bild überhaupt, das man von ihm heute kennt. Es entstand kurz vor 1900 und zeigt einen alten Mann (das andere zeigt ihn 1865 im Brettener Sängerchor „Eintracht“).
Leopold Feigenbutz „der Chronist des Kraichgaus“ wurde als 72 jähriger vom Flehinger Gemeinderat aus dem Schuldienst „gemobbt“. Der Flehinger Bürgermeister schrieb in dessen Auftrag an die Schulaufsicht in Karlsruhe: „der Gemeinderat ist der Ansicht, dass der genannte Herr Lehrer nicht mehr im Stande ist, Schulunterricht in der gewünschten Weise, und namentlich nicht mit dem erforderlichen Nachdruck zu erteilen“. D.h. er wurde von der Flehinger Ortsobrigkeit als körperlich zu schwach angesehen, die Kinder mit Prügel zu erziehen. Noch im gleichen Jahr bekam er seinen Abschied. Sein Verhältnis zu den Flehinger Ortsgrößen war in den 52 Jahren seines dortigen Dienstes nicht immer ungetrübt, eigentlich kam er nur mit Leo Kirchgessner, der 1876 das Schloss mit dem Wald und dem gesamten Metternichschen Besitz für die Gemeinde erwarb – und deshalb prompt wegen „der vielen Schulden die er machte“ abgewählt wurde –, gut aus.
Nun kennt man auch ein Altersbild vom ersten Flehinger Ehrenbürger Leopold Feigenbutz, der am 15.8.1827 in Mörschenhardt geboren wurde, sich dreimal verheiratete und am 13. August 1904 in Flehingen verstarb. Sein Grab ist noch auf dem Flehinger Friedhof vorhanden und wird von der Gemeinde gepflegt.