Aktuelles
Beim Schenken Denken
Uns fehlt eigentlich nichts, wenn wir an 1948 oder 1950 zurückdenken. Damals hatte niemand mit einem Weihnachtswunschzettel ein Problem. Die Wünsche, die uns heute spontan in der Vorweihnachtszeit einfallen, unterscheiden sich doch deutlich von den damaligen. Auch die immateriellen. Niemand von uns sorgt sich heute um Angehörige, die in Kriegsgefangenschaft sind. Damals schon! Auch waren die Kirchen seinerzeit voller.
Heute ist es unvernünftig mit dem Einkauf der Geschenke bis zum letzten Drücker zu warten. In der Weihnachtswoche wird es nicht leichter oder billiger. Wahrscheinlich steigt dort der Stress sowieso, und etwas „Besonderes“ fällt uns dann auch nicht mehr ein. Wenn wir Gebrauchsgegenstände verschenken wollen, sollten wir auf Langlebigkeit achten, eher Dinge aus Holz oder Metall wählen, Kunststoffartikel sind eigentlich aus der Mode!
Ein preiswertes und nachhaltiges Geschenk wäre z.B. auch ein Jahresabo von Rundbriefen des Heimatkreises, das kostet 10 € und ist auf dem Bürgerbüro buchbar. Der Beschenkte erhält dann nächstes Jahr zwei Rundbriefe und Sie als „Schenker“ auch noch zwei aus zurückliegenden Jahren als Geschenk.
(5124)
Stimmt die Wetterregel auch dieses Jahr?
Kann schon mal passieren, dass etwas danebengerät. Wir wollten den Rundbrief 68 noch vor dem 2. Advent unseren Mitgliedern zustellen. Das klappt aber leider nicht, wofür wir uns entschuldigen. Aber lernen kann man daraus, nicht 14 Tage Vorlauf, eher 4 Wochen. Dann hat die Druckerei im Vorweihnachts-stress noch ein bisschen Luft. Der nächste Rundbrief erscheint auf Ostern, also Mitte April 2025. Redaktionsschluss für Artikel ist also Anfang März. Wir wollen uns anstrengen, dass die Rundbriefe unsere Mitglieder zum gewohnten Termin erreichen. Kurz vor der Großvillarser Kirchweih schneite es. Als Wetterregel in den zurück-liegenden zwei Jahrzehnten hat sich abgezeichnet, wenn es an der Großvillarser Kirchweih schneit, ist dies dann der einzige Schnee im ganzen Winter. Dieses Jahr hat der Schneefall nicht exakt am Totensonntag eingesetzt. Mal sehen wie sich der diesjährige Winter anlässt. Wohl kaum mit vergleichbarem Schneefall wie in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Bei unserer Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof am 21. November erinnerten wir uns mit Fotos an den diesjährigen Ausflug an die Lahn und den Rhein. Zusammen mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen erlebten wir drei ereignisreiche Tage, die wohl keiner der Teilnehmer missen möchte. Bei dieser letzten Zusammenkunft in diesem Jahr machte Frau Pfefferle schon Vorschläge für eine gemeinsame Fahrt im Sommer 2025. Das Ziel wird wohl unsere Nachbarregion Elsass: Colmar, Riquewihr, Straßburg. Ein exakter Termin hängt noch von der Hotelsuche ab. Auch dieser Ausflug wird wohl gleich dem diesjährigen wieder schnell ausgebucht sein. Wir werden die Details im zeitigen Frühjahr festlegen und die Fahrt dann ausschreiben.
(5024)
Von nichts kommt nichts
Die Nachkriegsjahre waren kein Schleckhafen! Es gab wenig, kaum Wohnungen, kaum Freizeit, auch die Vollzeitstellen im Handwerk und Industrie waren rar. Bäuerliche Betriebe hatten zumeist eine Größe von weniger als 10 Hektar Wirtschaftsfläche. Der Frauenarbeitsplatz lag in der Küche der Familie. Aber es ging aufwärts. Man spürte es allenthalben in den 50er Jahren und anfangs der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Diese Zeit nennt man umgangssprachlich „Wirtschaftswunder“. Aber eigentlich war es kein Wunder. Jeder wusste, ich muss etwas tun, damit es mir besser geht. Wer Fürsorge-
leistungen bezog bekam das absolute Existenzminimum. Sie reichten knapp für einfaches Essen und eine äußerst bescheidene Wohnung. Mehr war nicht drin, und alle wollten nach dem entsetzlichen Krieg eine sichere Existenz. Ludwig Erhards „Soziale Marktwirtschaft“ war kein Schlagwort, sondern Handlungsanweisung.
Fotos können nur unzureichend diese Zeit des Aufbruchs vermitteln, und Zeitzeugen, die erzählen könnten wie es damals war, leben nur noch wenige. Derdingen im Kreis Vaihingen hatte 1961, gegen Ende der „Pubertät der Bundesrepublik“, 3.152 Einwohner. Dazu kam der Derdinger Teil von Großvillars mit 211 Einwohnern. Im Knittlinger Teil von Großvillars wohnten 349 Personen. Flehingen (mit Sickingen) im Landkreis Karlsruhe hatte damals 2.561 Einwohner. Die Zahl der Gastarbeiter lag noch vernachlässigbar im kleinen einstelligen Prozentbereich. Es ging aufwärts, weil man ohne Handlungsanweisungen des Staates wusste was zu tun war. Ohne viele Vorschriften war Eigenverantwortung für Tun und Lassen angesagt. Würde wohl auch heute funktionieren, zugegeben: es wäre aber anstrengend.
(4924)
Ein jüngst renoviertes Fachwerkhaus
Ein Unbekannter hat dem Vorsitzenden des Heimatkreises eine Reihe großformatiger Fotos, zumeist aus der Nach-kriegszeit, in den Briefkasten geworfen. Herzlichen Dank, diese Bilder sind jetzt im Gemeindearchiv. Manches war schon vorhanden, manches ist neu und hochinteressant.
Der Rundbrief 68 ist jetzt in der Druckerei, spätestens ab dem 2. Advent erhalten ihn unsere Mitglieder zugestellt. Lesestoff für die „stille Adventszeit“, bei uns fällt im Weihnachts-monat die Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof aus.
Manches hat sich am Ortsbild in den letzten 50 Jahren verändert, oft kaum merklich und nach und nach. So die Einmündung an den „5 Misthöfen“ an der Bremichstraße. Das imposante Fachwerkhaus, erbaut nach seinem Inschrift-Stein 1686 von Hans Bernhard Friedrich. Er war Schäfer und bewirtschaftete auch das Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochene Schafhaus des Klosters Herrenalb. Heute steht dort das „alte Schulhaus“. Die Schäferei war im 18. Jahrhundert in Württemberg ein wichtiger Wirtschaftszweig, und dies nicht nur auf der Schwäbischen Alb. Auch im Kraichgau gab es in jeder Gemeinde Schafzucht. Man brauchte ja Wolle zum Spinnen. Warme Winterkleidung war aus Wolle, dafür gab es keine Alternative. Ein großes mehrstöckiges Fachwerkhaus konnte sich kein „armer Schlucker“ leisten. Es war ein Glücksfall, dass dieser Prachtbau in den schwierigen Zeiten der Franzoseneinfälle entstand, und dass er auch diese Phase - und dies bis heute überstand. Das Haus wurde vor dem Zuzug der Waldenser erbaut. Auch ein Indiz, dass unser Teil von Württemberg für die Ansiedlung der „Refugees“ halbwegs geeignet war.
(4824)
Sommererinnerungen
Wir fuhren zusammen mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen vom 22. bis 24.08.2024 an die Lahn und zum Rhein. Es war eine Besichtigungsreise in die deutsche Vergangenheit. Dem Reichskammergericht in Wetzlar ist es zu ver-danken, dass wir dort repräsentative Gebäude und schmucke bürgerliche Fachwerkhäuser bewundern konnten. Oder den Dom in Limburg mit seiner Symbolik. Jedenfalls waren es drei schöne Tage mit unterhaltsamen Informationen, die einem in Erinnerung bleiben. Die vielen dort gemachten Fotos wollen wir uns am kommenden Donnerstag, den 21. November 2024, ab 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof gemeinsam ansehen und uns an die interessanten Ausflugstage zusammen erinnern. Wer einen Stick mit eigenen Aufnahmen mitbringt, kann auch seine Fotos den damaligen Mitfahrern zeigen. Weiter wollen wir über Termin und Ziel unserer mehrtägigen Ausflugsfahrt im nächsten Jahr diskutieren. Vorgeschlagen ist eine Tour ins Elsass, als Termin ist der 30. Juli bis 01. August 2025 angedacht.
Die Zusammenkunft am kommenden Donnerstag ist die voraussichtlich letzte in diesem Jahr. In der stillen Adventszeit, sie war früher die kleine Fastenzeit, hatten wir in unserem Verein meist eine Veranstaltungspause, was wir auch dieses Jahr so halten wollen. Deshalb fahren wir erst im Januar 2025 zur Ausstellung „THE hidden LÄND“ nach Stuttgart.
Unser Rundbrief 68 wird auf Advent erscheinen, er bietet Lektüre zur Volkskunde und Heimatgeschichte unseres Raumes. Wenn jemand für die „auswärtige Verwandtschaft“ eine kleine Erinnerung an die Jugend in Derdingen oder eines seiner jetzigen Stadtteile wünscht, wir haben noch passende Ortsfamilienalben zum Preis von 15 €. Sie sind in der Infothek erhältlich.
(4724)
Wer hat Interesse?
Am Mittwoch, den 13. November, treffen wir uns im Sitzungssaal des alten Derdinger Rathauses, um 14.30 Uhr. Bei dieser „Auftaktveranstaltung“ geht es um rationelle Archivarbeit. Unser Verein hat noch eine Menge alter Fotos, die er gerne nutzbar archivieren möchte. In diesem Zusammenhang wollen wir uns um das zeitliche Einordnen der Bilder kümmern, um den Anlass der Aufnahme und soweit möglich und notwendig, auch die dargestellten Personen zu recherchieren. Untenstehendes Foto ist im Dritten Reich aufgenommen worden. Dargestellt ist ein „Festzug“, was man an den „Festbändel“ der Teilnehmer erkennt, und auch an der mitgeführten Vereinsfahne. Aber unklar ist, um welches Fest es sich handelt? Auch der Weg des Festzuges entspricht nicht dem „Nachkriegsüblichen“. Heutzutage wäre man am Adler-Eck nicht Richtung Flehinger-Straße geradeaus gegangen, sondern in die Brettener Straße eingebogen und hätte so den Weg Richtung Festplatz genommen. Im Dritten Reich begann die Aufstellung des Festzuges im Oberdorf, der Weg führte dann ins Unterdorf, von dort aus auf den Festplatz, wie auch andere zeitlich passende Bilder nahelegen.
Das ist der „sachliche Teil“ unserer Besprechung am kommenden Mittwoch. Der „theoretische Teil“ wird sich mit der Frage befassen, wie man die Bildbeschreibung praktisch organisieren kann. Es müsste doch mit Hilfe des Internets möglich sein ein Netzwerk aufzubauen, welches das „Wissen vieler“ zusammenbringt. Etwa in der Art, dass z.B. vermutete Zusammenhänge formuliert und dann mit der Frage: „Weiß jemand mehr oder Genaueres“- in Umlauf geschickt werden. Oder ganz allgemein „Suchfragen“ formuliert werden. Denkbar für so ein „Netz“ sind viele Varianten. Auch ein „Netz ohne oder mit ganz wenig Computer“ ist vorstellbar. Man könnte z.B. parallel Fotoabzüge in Umlauf geben. Darüber wollen wir diskutieren. Herr Rödler vom Stadtarchiv Oberderdingen wird bei der Auftaktveranstaltung dabei sein, auch Frau Riedling und Frau Dittes, die ja in dankenswerter Weise seit vielen Jahren helfen, alte Fotos zu sichern und zu beschreiben. Haben auch Sie Interesse, dann kommen Sie doch einfach am kommenden Mittwoch ins alte Rathaus
(4624)
Mode ändert sich
Weniger bei Männern, aber umso mehr bei Frauen hat sich die Alltagskleidung geändert. Das vor etwa 80 Jahren aufgenommene Bild zeigt Frauen im Herbst. Damals arbeiteten die meisten zu Hause. In der eher kleinen Landwirtschaft wurde im Wesentlichen das erzeugt, was auf den Tisch kam. Im Stall stand eine Kuh, und unter dem Aufgang zur Wohnung im ersten Stock hielt man in einem dunklen, engen Verschlag ein Schwein. Hühner gackerten dann noch hinter dem Haus. Hatte die Familie Glück, konnte der Mann in die Fabrik gehen, oder im Winter, wenn die Feldarbeit ruhte in den Wald. Modische Kleidung, die gab es spärlich. Die Frau hatte ein gutes Sonntagsgewand, vielleicht noch, wenn es hoch kam einen Rock und ein oder zwei Blusen. Das war es dann. Der Kleiderkasten im Schlafzimmer war schmal. Üblich war ein Kopftuch, wenn die Frau im Stall oder auf dem Feld arbeitete, dann trug sie selbstverständlich einen Schurz. Bei der Haus-arbeit war ein „Kleiderschurz“ das passende Gewand. Im Winter waren selbstgestrickte kratzige Strümpfe üblich, und auch eine Strickjacke für die kalten Tage hat man selbst hergestellt. Man hatte ein Paar Sonntagsschuhe, am Werktag trug man kräftigeres Schuhwerk. Auch die Kleiderpflege unterschied sich vom heute. Die Frauen hatten nur das angezogen, was man auch selber waschen konnte, zumindest bei der Werktagskleidung. Heute würde „Frau“ in einem früher durchaus üblichen Gewand auffallen. Um ältere Fotos datieren zu können, ist es hilfreich sich die Frauenkleidung dort genauer anzusehen, denn sie wandelte sich in kleinen Schritten bei uns bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahr-hunderts hinein.
Um die ins Archiv gekommenen „alten Bilder“ zu beschreiben, die abgebildeten Personen zu identifizieren, treffen wir uns am Mittwoch, den 13. November 2024, um 14.30 Uhr im Sitzungssaal des alten Rathauses. Wer mitmachen will, ist dazu herzlich eingeladen. Wir sehen uns am Computer die Bilder an, versuchen die Situation zu verstehen, zu datieren, und was der oder die eine nicht weiß, kennt vielleicht der andere. Es sind Vorkriegsaufnahmen und Fotos bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts dabei. Dieses Mal hauptsächlich aus Derdingen. Vielleicht wächst so die Zahl der ehrenamtlichen Mitmacher.
(4524)
Wer weiß noch was?
In Flehingen gab es früher eine „Mineralwasserfabrik“. Davon haben sich Köpfe der Bügelverschlüsse und auch eine durchsichtige Halbliterflasche erhalten. Sie trägt die sehr aufwändig ins Glas eingeätzte Aufschrift „Otto Götz Mineralwasser-fabrik Flehingen“. Auf einem anderen ebenfalls erhaltenen Bügelverschluss steht „Gustav Götz Küfermeister Flehingen“.
Bislang ist im Stadtarchiv kein Hinweis auf diesen Betrieb gefunden worden. Die Flasche besteht aus dickem, gegossenem und nicht „geblasenem“ Glas. Vom Duktus her könnten die Relikte Ende der 30er Jahre, oder in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefertigt worden sein. Uns interessieren Antworten auf die Frage, welches Mineralwasser hat die Flehinger Fabrik verarbeitet, war es aus Flehingen oder Sickingen? Oder wurde es von auswärts bezogen und ggf. woher? War es ein Sprudel – wurde das Wasser mit Kohlensäure versetzt? Konnte man es nur bei der Küferei Götz erwerben, oder war der Verkaufsweg auch über Gastwirtschaften, - welche? Hat sich eine Getränkekarte erhalten mit einer Preisangabe für dieses Mineralwasser? Die Flasche herzustellen war nicht billig – möglicherweise sogar teurer als ihr Inhalt. Woher bezogen „die Götz“ ihre Gläser? Wurde das Mineralwasser nur in Flehingen vertrieben, oder auch in den umliegenden Gemeinden? Wo stand in Flehingen die Küferei Götz? Was weiß man sonst noch von der Firma – gibt es in Zeitungen Werbe-anzeigen? Oder haben sich vielleicht auch Geschäftspapiere der Mineralwasserfabrik erhalten?
Wer Hinweise zur Flehinger Mineralwasserfabrik geben kann, möge dies bitte tun. Ansprechpartner sind Heinrich Kowarsch in Sickingen oder Erwin Breitinger in Oberderdingen, beziehungsweise die Stadtverwaltung. Soweit bislang bekannt, hatte das Mineralwasser eine gelbe Farbe. Mehr weiß man nicht.
(4424)
Was es nicht alles gibt…
Bei unseren Zusammen-künften im Flehinger Bahnhof sehen wir uns immer die „neuen alten Fotos“ an, die in unser Archiv und damit später auch ins Gemeindearchiv kommen. Jetzt zumeist Vorkriegsaufnahmen oder Bilder aus den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Fotos bei denen die Teilnehmer sich noch an die abgebildeten Szenen oder Personen erinnern können. Aber nicht nur das, wir diskutieren regelmäßig über Themen, die langsam verschwinden. Wie viele Zinken hatte eine Heugabel, eine Mistgabel oder eine Gabel zum Kartoffel- oder Kohlenschippen früher? Wäre doch schön, wenn diese Spezialkenntnisse nicht verloren gehen. In 20 Jahren weiß dies die Jugend wohl nicht mehr. Aber nicht nur über „landwirtschaftsnahe Themen“ wird bei unseren Zusammenkünften diskutiert. Wir überlegen uns wie wir den Heimatkreis für Jüngere attraktiv machen können, welche Themen sind für diese Gruppe interessant, und was könnten wir eventuell bieten.
Beispielsweise als „Event“ im Jahre 2025 eine Fahrt ins Elsass. Der Zaisenhäuser Heimatverein wird nächstes Jahr auch für uns wieder eine mehrtägige Fahrt mitorganisieren. Diskutiert wurde am vergangenen Donnerstag ebenfalls, ob man zur Ausstellung in der Stuttgarter Kunsthalle „THE hidden LÄND“ an einem Samstag eine Halbtags- oder Ganztagsfahrt anbietet. Die Mehrheit wollte ein paar Stunden länger in Stuttgart bleiben, also schon am Vormittag von hier wegfahren. Auf den Termin kommen wir noch rechtzeitig zurück, er wird nicht in der Vorweihnachtszeit sein.
(4224)
Veranstaltungshinweise
Am nächsten Donnerstag, den 17. Okt. 2024, treffen wir uns erstmals nach der Sommerpause um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Es gibt einiges zu besprechen, ob und ggf. wann wir die Stuttgarter Ausstellung „THE hidden LÄND“ besuchen. Sie ist im Kunstgebäude, in der Nähe des Neuen Schlosses. Gezeigt werden archäologische Funde, an denen dann die Lebensumstände des ersten nachchristlichen Jahrtausends auf Baden-Württembergischem Boden erklärt werden. Die Epoche ist arm an Schriftzeugnissen. Im ersten Ausstellungsteil werden Gräberfunde interpretiert die darauf hinweisen, dass die „Sueben“ aus dem germanischen Norden in den von Römern besetzten Süden zuwanderten. An anderen Funden wird die Christianisierung und schließlich auch die Schichtung der Gesellschaft zur Mitte des ersten Jahrtausends erklärt, schließlich an der Jahrtausendgrenze die Veränderungen durch Parteiung und Gewalt gezeigt. Stuttgart ist mit dem Zug einfach zu erreichen.
In unser Archiv kamen den Sommer über auch ein paar alte Bilder die wir zeigen. Wir erhoffen uns, für die Beschreibung der Bilder einen Mitarbeiterkreis aufbauen zu können, der dann seine Orts- und Personenkenntnis einbringt. D.h. für diese Tätigkeit sind „Ältere“ erwünscht, die Zeit haben. Jetzt rücken die Nachkriegsjahre und die Zeit bis zur Jahrtausendwende in den Fokus. Der erste diesbezügliche Termin ist am 13. November 2024 im alten Rathaus in Derdingen.
Hinweis: Unser Partnerverein, der Heimat-, Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen e.V., hat den bekannten Buchautor und Heimatforscher Jürgen Wipfler aus Ettlingen für einem Vortrag am 25.10.2024 im Bürgersaal beim Rathaus Zaisenhausen gewinnen können. Thema: „Geheimnisvolle Kraichgausagen -- Geister, Gold, mystische Orte“. Beginn ist um 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Endsprechend interessierte Freunde des Kraichgaus sind dazu herzlich eingeladen.
(4124)
Hinter jedem Foto steht eine Geschichte
Die Zeit vergeht, dies merkt man besonders beim Betrachten älterer Fotos. Das untenstehende Bild aus Flehingen ist mit „2. März 1940“ datiert. Damals verlegte das Deutsche Reich Truppen nach dem Polenfeldzug an die Westgrenze. Ernst Jünger beschrieb dies auch für Flehingen in seinem Tagebuchroman „Gärten und Straßen“. Nur vereinzelt haben sich bei uns Fotos aus dieser Zeit erhalten. Wir hatten bis jetzt in Europa nach 1945 zum Glück nur noch wenige und lokal begrenzte militärische Konflikte. Nun aber kommt der Krieg in der Ukraine täglich in die Wohnzimmer. Um die Jahrtausendwende lebten noch Zeitzeugen, die aus eigenem Wissen die Zeit zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beschreiben konnten. Welche Unterschiede zum Heute sie wohl gespürt hätten? Jedenfalls ist es wichtig, dass die örtlichen Fotodokumente aus dieser unruhigen, ja üblen Zeit, bewahrt werden. Sie gehören als Kopie auch ins Gemeindearchiv, und die Geschichten hinter den Bildern sollte man auch aufschreiben.
Mit der Stadt Oberderdingen ist vereinbart, dass am 13. November 2024 im Saal des alten Oberderdinger Rathauses versucht werden soll, Bürger zum Mitmachen bei der Beschreibung alter, aber noch „nicht identifizierter Fotos“ zu gewinnen. Wir treffen uns am Nachmittag, wer will kann eigene Fotos mitbringen, aber es gibt noch viele Aufnahmen, die „bearbeitet“ werden können. Wir werden noch rechtzeitig im Blättle auf Einzelheiten dieser „Versuchsveranstaltung“ hinweisen.
(4024)
Was bleibt . . . .
.Heute kennt man die Reichenau als Gemüseinsel. Wenig Spektakuläres hat sich auf den ersten Blick von ihrer weltgeschichtlichen Bedeutung architektonisch sichtbar erhalten. Wohl aber in den Archiven und den Museen.
Am vergangenen Samstag, den 21. September, fuhr eine doch beachtliche Gruppe aus unserem Verein nach Konstanz, um sich „Das Welterbe des Mittelalters“ -so heißt die diesjährige dortige Landes-ausstellung anzusehen. Es lohnte sich, denn viele der ausgestellten Exponate wurden noch nie in Deutschland gezeigt. So die Spannbreite des klösterlichen Skriptoriums als Fälscher-werkstatt oder Atelier für Prachthandschriften. Vorgestellt wurde das uns heute kaum mehr vermittelbare Leben der Mönche, oder die kostbaren Kunstschätze auf der Reichenau, Reliquien, wie der zerbrochene Krug von der „Hochzeit zu Kana“. Auch die Beziehungen der Äbte zur europäischen Politik, ihre Verwendung am Hofe des Kaisers, eben das „Klostergeflecht“ des Mittelalters. Dann auch der Niedergang, ausgelöst durch die Reformation oder der Politik des Bistums, am Schluss noch die Säkularisation.
Unsere Gruppe war von der Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum begeistert. Die Fahrt mit der Bahn ab Flehingen und über den Schwarzwald war lang, richtigerweise in erster Klasse, denn die Wagen waren bis Konstanz randvoll und ausgebucht. Man konnte sich unterhalten – nicht nur über Fußballergebnisse oder die anstehende Landtagswahl in Brandenburg. Reflektionen und nachdenken über das was bleibt, oder was wichtig ist, konnte man an der Klostergeschichte der Benediktiner auf der Reichenau spiegeln. Was wird wohl in weiteren 1300 Jahren von uns, der Zeit und unserer Welt noch überliefert bleiben?
(3924)
Herbst
Manche können sich noch an die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erinnern, damals war der Herbst eine fröhliche Zeit, auf die man sich freute. Die ganze Familie und auch Freunde halfen bei der Weinlese, dann gab es draußen am Wengert ein Vesper und was zu trinken. Man war beisammen bis in den späten Nachmittag, erzählte sich von vergangenen Tagen und wie es früher war. Heute sieht es zumeist anders aus.
Man braucht nicht mehr so viele die helfen, manchmal erledigt die Lese der Vollernter. Dann sitzt man auch nicht mehr im Schatten der Wengerthütte beisammen. Man erzählt sich auch keine lustigen Geschichten, sondern rechnet, was zahlt wohl die WG fürs Kilo, oder bei den privaten Weingütern, wie viel ist noch von welcher Sorte im Keller, und was bringt es, wenn man auf andere Sorten umstellt. Ersparnis bei den Spritzmitteln, sicher – aber lässt sich der Wein auch verkaufen? Die Diskussionen sind anders geworden, auch vor der Kelter.
Man spürt eine Krise, und viele haben ganz unterschiedliche Lösungsansätze, meinen die Ursachen zu kennen. Aber: einfache Lösungen helfen oft nicht, auch früher gab es Krisen-jahre und schlechte Herbste. Stilllegung der Rebhänge? Derdingen ist eine Weinbau-gemeinde, war früher sogar die größte im ganzen Oberamt. Der hiesige Wein hatte landesweit einen guten Namen. So etwas gibt man nicht auf. Eine „Flächenumwidmung“ hilft nicht, ist sogar, wenn es viele machen, kontraproduktiv. Man macht weniger Fehler, wenn man sich zum Nachdenken Zeit lässt. Tatsache ist, dass es jetzt weniger „Feierabend-Wengerter“ gibt als früher, auch das kann sich wieder ändern.
(3924)
Das Kloster Reichenau
Am kommenden Samstag, den 21. September 2024, fahren wir zur Großen Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters - 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ nach Konstanz. Die dort gezeigte Sammlung überzeugt den Besucher schon durch die schiere Kostbarkeit der Exponate. Prachthand-schriften aus Frankreich und Italien, oder der kostbare Schrein mit Reliquien des Klostergründers Pirmin, auch ein Arm-reliquiar der Heiligen Verena. Diese habe die Schlangen aus dem Bodenseeraum vertrieben, was auch Pirmin angeblich auf der Klosterinsel geleistet hat.
In dieser Dichte wird man solch kostbar ausgestattete liturgische Handschriften an keinem Ort in Deutschland wohl nochmals zu sehen bekommen. In der Ausstellung wird auch die Technik erläutert, die dafür erforderlich war, man sieht das dafür nötige Handwerkszeug. Gezeigt wird der „St. Gallener Klosterplan“, das Grundkonzept für den Bau mittelalterlicher Klosteranlagen aus der Zeit um 825, er enthält alle notwendigen Gebäude und Einrichtungen die eine Mönchsgemeinschaft braucht. Der Originalplan wird erstmals in Deutschland ausgestellt, was auch für viele der anderen lichtempfindlichen Originale gilt.
Die Mönchsgemeinschaft des Klosters Reichenau entwickelte sich zu einer wichtigen Schnitt-stelle des mittelalterlichen Europas, dies wird an den prächtigen, dem Kloster zuordenbaren Ausstellungsstücken sichtbar. Sie spiegeln die religiöse und kulturelle Entwicklung des Früh- und Hochmittelalters. Die Reichenau war aber auch weltliches Zentrum und in das seiner-zeitige Herrschaftsgeflecht eingebunden. Abt Walahfrid Strabo war eine Zentralfigur in der Reichspolitik unter Ludwig dem Frommen. Infolge der Verwicklungen des Klosters in die Reichs- und Territorialpolitik seiner staufischen Vögte, begann im 13. Jahrhundert sein wirtschaftlicher und geistiger Niedergang. Es wurde 1757 aufgehoben.
Zur Fahrt nach Konstanz mit dem Ausstellungsbesuch treffen wir uns am Samstag, 21. September 2024, um 7.55 Uhr am Stadtbahnhalt Industriegebiet in Flehingen. Sie kostet 20 €, dazu kommen noch 14 € Eintritt. Gut wäre eine vorherige telefonische Anmeldung unter 07045/912800 oder 07258/8326.
(3824)
Das Land fördert den Heimatkreis!
Advent einen weiteren Rundbrief aufzulegen. Mit der Sonderveröffentlichung zu „Stadt Oberderdingen – 50 Jahre Verwaltungsreform“ betragen die Druckkosten der diesjährigen Hefte ca. 11.000 €. Davon übernimmt das Land Baden-Württemberg 3.300 €. Wir bedanken uns recht herzlich für diesen großzügigen Druckkostenzuschuss, seither lag dessen Höchstbetrag bei 2.500 €.
Von selbst läuft nichts. Jedes Jahr muss überlegt werden, was können wir finanzieren, und was interessiert unsere Mitglieder? Für dieses Jahr sind 240 Seiten Aufsätze zu Geschichts- und Heimatkundethemen vorgesehen, die hoffentlich auch „neue Kundschaft“ ansprechen. Wir müssen uns anstrengen, dass die Zahl der Vereinsmitglieder weiter wächst. Neben Mitgliedsbeiträgen, Staatszuschuss und Spenden verfügen wir zurzeit über keine anderen Finanzierungsquellen, unser Jahresbeitrag von 10 € ist sozialverträglich, wir wollen ihn auch nicht erhöhen. Möglicherweise werden wir wohl künftig aufs Jahr gesehen 60 Seiten weniger drucken, wenn uns kein weiterer Mitgliederzuwachs gelingt. Das wäre doch schade.
Im vorletzten Blättle baten wir um Hilfe bei der Identifizierung eines Fotos aus der Zeit des Dritten Reiches. Seither kamen zwei sich ergänzende Hinweise. Das Bild soll den Umzug des Reichssportfestes 1934 zeigen, und die einheitlich gekleideten jungen Frauen wären der Derdinger Schuljahrgang 1912/13. Jedenfalls keine Arbeitsmaiden aus dem RAD. Dieses Lager gab es damals noch nicht. Wir veröffentlichen untenstehend ein weiteres Bild der Reihe mit denselben Personen. Vielleicht bringt dies die Gewissheit über Anlass und Teilnehmer.
Merken Sie sich bitte den Termin vor: Am Samstag, den 21. September, fahren wir nach Konstanz zur Landesausstellung „1300 Jahre Kloster Reichenau – Weltkulturerbe des Mittelalters“. Die Zugfahrt kostet pro Person 20 €, dazu wird noch der Eintritt von ca. 14 € kommen, der auch abhängig ist von der Gruppengröße. Abfahrt ist kurz nach 8 Uhr beim Stadtbahnhalt Industriegebiet, Rückkehr etwa 12 Stunden später. Gut wäre eine vorherige telefonische Anmeldung unter 07045/912800 oder 07258/8326
(3724)
Ausflug ins schöne Lahntal und an den Rhein
Am Donnerstag, den 22.08.24, starteten 43 Interessierte zu einem dreitägigen Ausflug an die Lahn, zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen. Die erste Station war die ehemalige Reichsstadt Wetzlar, Kreisstadt des Lahn-Dill-Kreises. Bei einer Stadtrundfahrt mit anschließendem Rundgang lernte die Gruppe die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen, wie den unvollendet gebliebenen Dom, der Baustile von der Spätromanik bis zum Barock enthält, sowie die eindrucksvolle Altstadt, wandelte auf Goethes Spuren und erfuhr Interessantes über den Sitz des Reichskammergerichts von 1689 bis 1806. Am Nachmittag erreichte die Exkursion den staatlich anerkannten Luftkurort Weilburg. Nach dem Hotel-Check-in konnte jeder die Stadt an der Lahn auf eigene Faust erkunden. Zu sehen und erleben gab es vieles, z. B. das schöne Barockschloss mit dem herrlichen Garten, das Bergbau- und Stadtmuseum, oder man besuchte das dortige Kirchweihfest. Am zweiten Tag führte der Weg in die prachtvolle Domstadt Limburg. Ein geführter Rundgang durch die historische Altstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern und den engen urigen Gassen ließ das Mittelalter lebendig werden. Eine Mikrofonführung im imposanten Dom St. Georg mit seinen sieben Türmen erläuterte seine fast 800-jährige Geschichte. Seit 1827 ist Limburg Bischofssitz, übrigens nahezu zeitgleich mit der Gründung des Erzbistums Freiburg. Der dritte Reisetag führte an den Rhein, nach Andernach im nördlichen Rheinland-Pfalz. Hier befindet sich auf der Halbinsel Namedyer-Werth das Naturphänomen „Kaltwasser-Geysir“. Nach dem Besuch des Informationszentrums ging es mit dem Schiff zum Naturschutzgebiet. Hier erlebten die Besucher den Geysir-Ausbruch, der etwa alle zwei Stunden mit einer bis zu 60 Meter hohen Wasserfontäne beeindruckt, angetrieben durch Kohlendioxid aus einem Magma-Reservoir. Wieder in Andernach zurück, war noch Zeit für eigene Erkundungen der Stadt oder einem Biergartenbesuch am Rheinufer. Nach drei schönen unterhaltsamen Tagen und mit vielen interessanten Eindrücken im Gepäck traf die gut gelaunte Reisegruppe wieder in ihren Heimatorten ein.
Vorankündigung: Am Samstag, den 21.09.24, fährt der Heimatkreis mit dem Baden-Württemberg-Ticket nach Konstanz. Dort besuchen wir die Große Landesausstellung „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau – Welterbe des Mittelalters“. Abfahrt im Industriegebiet wird um 8.10 Uhr sein, die Fahrtzeit beträgt jeweils ca. vier Stunden.
(3624)
Wer kann weiterhelfen?
Ins Gemeindearchiv kamen wieder eine Reihe neuer „alter“ Bilder. Gerade die aus der Zeit des Dritten Reiches sind interessant, weil sich aus dieser Epoche offensichtlich wenig bei uns in den Familienfotoalben erhalten hat. Erhalten hat sich jedoch ein Umzug aus der Vorkriegszeit. Eine Schar uniformähnlich angezogener Mädchen marschiert vor gut gekleideten Honoratioren, weit hinten erkennt man noch Fahnen. Viel Publikum steht nicht am Straßenrand. Möglicherweise ging es zum Festplatz bei der Linde, und ein örtlicher Verein feierte ein Jubiläum. Das Foto hat Karl Hensling aus Maulbronn aufgenommen, diese Firma gibt es heute nicht mehr.
Fürs Archiv wäre wichtig: Wann war der Umzug, und aus welchem Anlass? Wer waren die schmucken Mädchen, vielleicht Arbeitsmaiden aus dem RAD-Lager im alten Schulhaus? Es wäre hilfreich, wenn sich jemand aus den Erzählungen der Eltern an dieses Ereignis erinnern und sein Wissen an die Gemeinde oder den Heimatkreis Oberderdingen weitergeben könnte. Wahrscheinlich lebt keiner mehr, der bei dem Umzug dabei war oder vom Straßenrand aus zugesehen hat.
Der Heimatkreis und damit auch das Gemeindearchiv hat an alten Fotos immer Interesse. In den Fokus sind nun auch die Nachkriegsaufnahmen geraten. Damals wurden seltener Alltagszenen fotografiert als heute. Von denen haben sich auch nur wenige Bilder erhalten. Wir suchen z.B. Aufnahmen von Reisigbesen, die ja in jedem Haushalt herumstanden. (Sie lockten auch in die Besenwirtschaften!) Man nutzte sie zum Stallausfegen und um den Straßendreck zusammenzukehren. Wer ein schönes Alltagsfoto einer Frau oder von einem Mann mit einem Reisigbesen hat, soll es uns kurz zum Einscannen überlassen. Auch wäre ein Foto von einer Sägemaschine interessant. Möglichst im Betrieb mit dem Holzsäger, also vor der heute üblichen Motorsägezeit. Die Bilder könnten dann einen Aufsatz in einem Rundbrief illustrieren.
(3524)
Ende August fahren wir an die Lahn
Corona wirkt immer noch nach, auch im Oberderdinger Heimatkreis. Seit damals besuchen wir die „Kirchen unserer Heimat“, weil man unter „Corona“ im Zug und in den Museen Mundschutz tragen und Abstand halten musste, im eigenen Auto aber nicht. So konnte man die Kirchen der Nachbarschaft besuchen, um dort die Einrichtung und den Baustil zu vergleichen. Dieses Angebotsprofil haben wir beibehalten, weshalb wir am vergangenen Samstag in Altwiesloch die Pankratius-Kapelle besuchten, die etwa zur gleichen Zeit wie der Oberderdinger Kirchturm im Amthof erbaut wurde. Bei beiden waren es wohl die Kraichgau-Grafen, die den Bauauftrag an die Herren von Wiesloch erteilten. Letztere verkauften ihren Besitz dann in Derdingen an das Kloster Herrenalb und verlegten ihren Sitz nach Wiesloch.
Wenig später tauchen dort auch die Sickinger auf. Reinhard von Sickingen, auch der Schwarze Ritter genannt, war in Altwiesloch begütert, und die Nachkommen seiner Töchter blieben dort bis zur Säkularisation die Grundherren unter Pfälzer Oberhoheit. In der Pankratius-Kapelle, die in ihren Anfängen ja eine Burgkapelle war, sieht man die fünf Schneeballen an mehreren Stellen. Das Sickingerwappen bildet dort zum Beispiel den Gewölbeschlussstein
In der Sommerpause fällt unsere monatliche Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof aus. Wir treffen uns dort wieder nach den Ferien am 17. Oktober 2024. Im September fahren wir mit dem Zug nach Konstanz zur Ausstellung „Weltkulturerbe Kloster Reichenau“. Näheres werden wir noch rechtzeitig im Blättle bekannt geben.
Hier noch Informationen zu unserem dreitägigen Ausflug an die Lahn: Abfahrt ist am Donnerstag, den 22.08.2024, um 6.30 Uhr beim Betriebshof Wöhrle in Oberderdingen. Zusteigemöglichkeit ist um 6.40 Uhr an der Schlossgartenhalle in Flehingen-Sickingen und um 6.50 Uhr an der Kirche in Zaisenhausen. Wir kommen am Samstag, den 24.8.2024 gegen 20 Uhr wieder zuhause an.
(3224)
Altwiesloch und seine Verbindung zu Derdingen und Sickingen
Am kommenden Samstag, den 3. August 2024, fahren wir mit Privat-PKW zur Pankratiuskapelle nach Altwiesloch (Schulgasse 4, 69168 Wiesloch). Ein Ort, der sowohl mit Sickingen, als auch mit Derdingen verbunden ist. Die Herren von Wiesloch, sie standen in enger Abhängigkeit zu den Kraichgaugrafen und hatten umfangreichen Besitz in Derdingen. Im Seelhof, dem heutigen Amthof, errichteten sie wohl den dortigen Glockenturm. Er stand innerhalb einer stark befestigten Burg. 1272 ist überliefert, dass sie nach Wiesloch wechselten und wohl die Burg in Altwiesloch erbauten. Die heutige Pankratiuskapelle gleicht auffallend dem Derdinger Turm, der ja bewohnbar war. Herzog Christoph von Württemberg ließ Teile der Derdinger Burg im Seelhof zu einer Kirche umbauen. In der Westwand der heutigen Laurentiuskirche erkennt man am Kircheneingang die Dicke der einstigen Burgschildmauer, und auch die Westwand der Kirche war eine Burgmauer.
Heute ist der Chor der Pankratiuskapelle mit dem Gebäude verbunden, das dem Amthofturm gleicht. Die Pankratiuskapelle selbst zeigt das Wappen der Herren von Sickingen, die ja über Jahrhunderte in Wiesloch begütert waren. Der Freihof in Wiesloch war in Sickinger Besitz.
Jedenfalls werden wir um 14.30 Uhr in Altwiesloch sein. Wer nicht mit dem eigenen Auto fahren will, kann um 13.30 Uhr vor dem Rathausparkplatz in Oberderdingen oder dem Parkplatz unterhalb der Sickinger Kirche an der Kürnbacher Straße sich einfinden. Gut wäre für diesen Fall eine vorherige telefonische Anmeldung unter 07045/912800. Wir werden spätestens um 17 Uhr wieder in Oberderdingen sein.
(3124)
In Diefenbach: eine Kirche unserer Heimat
Bis weit in die Nachkriegszeit hinein war es üblich, dass die Kirchenbühne (Kirchenspeicher) bei Regenwetter als Wäschetrockenplatz von den Diefenbacher Hausfrauen genutzt wurde. Die Haken für die Wäscheseile sind heute noch da. Lange wusste man nichts von der Buntheit des Kirchenschiffs, Reste der Außenbemalung kamen bei der grundlegenden Sanierung 1968 zu Tage. Man kann so heute noch gut die Modephasen der Nachkriegszeit, die den Denkmalschutz bestimmten, an der Diefenbacher Kirche erkennen: Neben der Restaurierung des Bestehenden, gab es Umformung und Nutzungsanpassung. Wegfall der Holzheizung, das Brennmaterial wurde seinerzeit auf dem Kirchenspeicher gelagert. Einbau eines Glockenantriebes, dann Steuerung der Technik durch Computer. Aus den „Kirchenstühlen“ wurden Bänke. Die Kanzel wurde niederer gesetzt, um die Verbundenheit des Pfarrers mit der Gemeinde zu zeigen. Wichtig war auch die Mitwirkung örtlicher Handwerker: Man sieht es dem Kanzeldeckel mit seinen gelungen bemalten Verzierungen an, dass sich der örtliche Malermeister seiner Aufgabe gewachsen zeigte. Das Pfarrhaus aus der Zeit des Jugendstils ist verkauft, und die Kirchengemeinde Diefenbach ist mit der Kirchengemeinde Sternenfels vereinigt.
Geblieben ist die Kirche im Dorf, 1621 in der schrecklichen Anfangsphase des 30-jährigen Krieges von dem bekannten Württembergischen Hofbaumeister Heinrich Schickhardt neu entworfen. Das vorhergehende kleinere Gebäude, eher eine Kapelle, stammte aus der Gotik, Reste erkennt man noch im jetzigen Chor. Der Schlussstein mit dem Osterlamm ziert die Laibung des Triumphbogens, romanische Gewölbeansätze im Chor stammen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert.
Jedenfalls die über zwei Dutzend Teilnehmer lobten die Veranstaltung, die an diesem heißen Julisamstag mit einem Besuch des Feuerspritzenmuseums in Diefenbach begonnen hatte, und die perfekte Organisation von Frau Pfefferle, als Vorsitzende des Zaisenhäuser Heimat- Kultur- und Trachtenvereins, die auch für Kaffee und Kuchen und sonstige Getränke am Schluss der Kirchenführung sorgte. Als nächstes werden wir uns voraussichtlich im August die Kirche in Altwiesloch ansehen, dazu dann auch Mitfahrgelegenheiten organisieren. Der Termin wird derzeit abgestimmt.
(3024)
Termine vor den Sommerferien
Im Rahmen unserer Serie: „Wer kennt die Kirchen unserer Heimat“, besuchen wir gemeinsam mit dem Heimat-, Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen (als Organisator) die Heilig-Kreuz-Kirche in Diefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Sternenfels. Dazu treffen wir uns am Samstag, den 20. Juli 2024, schon um 14.00 Uhr in Diefenbach am Feuerspritzenmuseum (direkt beim Feuerwehrhaus am Ortseingang). Das kleine, sehr informative Museum mit historischen Löschgeräten und Ausrüstungsgegenständen der Feuerwehr bis ins 20. Jh. dokumentiert nahezu lückenlos die Entwicklung einer Dorffeuerwehr von der Mitte des 16. Jh. bis heute. Schmuckstück der Ausstellung ist eine Stoßspritze aus dem Jahr 1808.
Nach dem Museumsbesuch erfolgt gegen 14.45 Uhr eine Führung in der ca. 200 Meter entfernten Diefenbacher Heilig-Kreuz-Kirche. Der Kirchenbau wurde im 11. Jh. erstmals erwähnt, und es gibt Hinweise, dass die Kirche ursprünglich im romanischen Stil erbaut wurde. Andere Merkmale lassen auf eine alte Wehrkirche schließen. Unter der Herrschaft des Klosters Maulbronn kam es im 12. Jh. zum Ausbau der Kirche. Im 14. Jh. wurde der Chorraum im frühgotischen Stil gebaut. Eine Planskizze von 1619, angefertigt von Baumeister Heinrich Schickhardt, zeigt die letzte Form der gotischen Kirche. Bei dieser großen Renovierungsmaßnahme mitten im Dreißigjährigen Krieg blieben Teile der Kirche stehen (Turm, Sakristei, Südwand), das Kirchenschiff wurde vergrößert, eine neue Westempore errichtet und eine neue Holzdecke eingebaut. Zwei besondere Schmuckstücke der Diefenbacher Kirche sind die Steinsäule der Westempore und die Portalornamente im Renaissancestil. Die Gemeinsamkeit von Herzogtum und Kloster Maulbronn kommt in den beiden Wappen zum Ausdruck, die über dem Nord- und Südportal angebracht sind und in denen jeweils die Jahreszahl 1621 steht. 1968 folgte eine weitere Renovierung: u. a. wurden Innen- und Außenbemalungen freigelegt, ein neuer Altar wurde eingebaut und das alte Kruzifix bekam seinen Platz über dem Altar. Bei dieser letzten großen Renovierung wurden die wichtigsten Baustile, die das Aussehen der Kirche im Laufe seiner Geschichte geprägt haben, wieder deutlich hervorgehoben: Gotik, Renaissancestil und bäuerlicher Barock.
Unsere letzte reguläre Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof vor den Sommerferien ist am Donnerstag, 18. Juli 2024, um 19.30 Uhr.
(2924)
Vor einem Vierteljahrhundert
Eine Jahrtausendwende erlebt man nur einmal, und die Wende des 20. ins 21. Jahrhundert war im Volksempfinden nicht so spektakulär wie seinerzeit tausend Jahre vorher. Damals befürchteten viele den Welt-untergang, die „Neue Zeit“ machte vielen Angst.
Auch Ende Dezember 1999 gab es Kapriolen, der Orkan Lothar fegte über Süddeutschland hinweg und schlug im Schwarzwald verheerende Schneisen in Fichtenbestände. Damals begann dann die öffentliche Diskussion über den natürlichen Waldbau. Auch politisch tat sich etwas: Oskar Lafontaine trat im ersten Jahr des neuen Jahrtausends als SPD-Vorsitzender zurück, und das „Ortsnachrichtenblatt“ unserer Gemeinde wurde offiziell in S’Blättle umbenannt. Die Ortsentlastungsstraße ging ins Verfahren, die ehemalige Schafscheuer wurde renoviert, es sollte dort die im Kindergarten Richard-Wagner-Straße (den gibt es heute auch nicht mehr) untergebrachte Diakoniestation verlegt werden. Auch die Wahl von Thomas Nowitzki als erster Beigeordneter und somit als hauptamtlicher Stellvertreter des Bürgermeisters passierte 2000. Vieles andere auch: die Verhinderung, dass Bretten seine Verkehrsprobleme mit einer Querspange zwischen der Bundesstraße durch den Ruitwald nach Großvillars zu Lasten unserer Gemeinde löste. An diese und weitere Ereignisse könnte man sich gemeinsam bei einem „Kränzle“ am Donnerstag, den 11. Juli um 15.00 Uhr im Cafe Aschinger erinnern. Es gibt bei diesem niederschwelligen Angebot keine Tagesordnung, weshalb man auch über ganz andere Dinge reden könnte. Unsere letzte Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof vor den Ferien ist am Donnerstag, 18. Juli 2024, um 19.30 Uhr.
Vorankündigung: Am Samstag, den 20. Juli 2024, treffen wir uns um 14.00 Uhr in Diefenbach am Feuerspritzenmuseum (beim Feuerwehrhaus am Ortseingang). Nach dem Museumsbesuch erfolgt gegen 14.30 Uhr eine Führung in der ca. 200 Meter entfernten Diefenbacher Heilig-Kreuz-Kirche. Das Gotteshaus entstand mitten im Dreißigjährigen Krieg und wurde von Heinrich Schickhardt entworfen, einem durchaus wichtigen Baumeister der württembergischen Renaissance.
(2824)
Mitgliedsbeitrag wird eingezogen
Damals, als unsere Währung von D-Mark auf Euro umgestellt wurde, haben wir den Jahres-beitrag auf 10 € festgesetzt und ihn bis heute auf dieser Höhe halten können, weil wir unsere Ausgaben nach unseren Einnahmen richten. So hatten die Rundbriefe, als unser Verein noch weniger als 200 Mitglieder hatte, nur 40 Seiten Umfang und ganz wenige schwarzweiß Fotos. Heute sind die Rundbriefe doppelt so stark und sogar mit Farbbildern versehen. Wir haben jetzt so um 450 Mitglieder und erhalten auch Spenden. Das Land Baden-Württemberg gewährt uns regelmäßig einen Druckkostenzuschuss. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir müssen, um den Zuschuss abzurufen aber in Vorlage treten, d.h. mit dem Land können wir erst abrechnen, wenn die Druckereirechnungen bezahlt sind. Weshalb wir, nachdem unsere Mitglieder den 67. Rundbrief und die Sonderveröffentlichung zur Stadterhebung inzwischen erhalten haben, jetzt den Mitgliedsbeitrag einziehen. Auf Advent werden wir nochmals einen etwa 80 Seiten starken Rundbrief herausgeben.
Gegen Ende der Ferien wollen wir mit dem Zug nach Konstanz zur Ausstellung „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ fahren, passend zu diesem Programm besuchen wir auch in Stuttgart die dort angebotene Große Landesausstellung „The Hidden Länd – Wir im ersten Jahrtausend“. Alles niederschwellige Angebote, die auch Nichtmitglieder nutzen können.
Auch unser Angebot im Cafe Aschinger, am Donnerstag, den 11. Juli 2024 um 15.00 Uhr ist niederschwellig. Eingeladen ist jeder, der sich für Themen des Heimatkreises interessiert, auch Leute, die abends nicht mehr fort gehen wollen. Letztes Mal diskutierten wir über das RAD-Lager für den weiblichen Arbeitsdienst in Derdingen. Dazu haben sich wohl nur wenige Bilder erhalten, vielleicht gibt es aber doch noch welche, die wir nicht kennen. Dieses Mal könnten wir über die Jahrtausendwende reden, also die Zeit vor 25 Jahren hier. Auch über Anderes, denn eine Tagesordnung gibt es bei einem Kaffeekränzchen nicht.
(2724)
Mitgliederwerbung
Beim Rückblick auf das Stadtfest fiel uns auf, dass diese Veranstaltung sehr viele Auswärtige besuchten und deshalb die Werbung neuer Mitglieder für unseren Verein nicht sehr erfolgreich war. Wir hatten uns ja für 2024 vorge-nommen neue Mitglieder zu gewinnen. Das dies so schwierig ist, kann nicht an der Höhe des Jahresbeitrags von 10 € liegen. Also müssen wir uns auf der Angebotsseite etwas über-
legen In unserem Vereins-angebot ist offensichtlich wenig, was junge Menschen so um die 30 interessiert, und darüber lohnt es sich nachzudenken. Eindeutige Antworten lassen sich aus den Umfragen und dem Ergebnis der Europawahl nicht ableiten. Anhaltspunkte bieten vielleicht die Überlegungen, was war vor 30 Jahren „uncool“, oder vor was ängstigt sich die heutige Gesellschaft? Es wiederholt sich Geschichte im Kleinen nicht, aber ihre Strukturen bleiben in größeren Zusammenhängen ähnlich. Schon immer war die Jugend „irgendwie dagegen“. Ein Ansatzpunkt für uns, Angebote an junge Erwachsene zu generieren? Darüber sollten wir bei den Ausflügen durchaus diskutieren.
Wir bieten Ende Juli im Rahmen unserer Reihe, wer kennt die Kirchen unserer Heimat, eine Fahrt nach Altwiesloch und am 20. Juli 2024 fahren wir nach Diefenbach (Gemeinde Sternenfels), um die dortige evangelische Heilig-Kreuz-Kirche des Baumeisters Heinrich Schickhardt zu besichtigen. Die Dreitagesfahrt im August an die Lahn ist ausgebucht, und im September fahren wir nach Konstanz zur Großen Landesausstellung – 1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau. Alles Angebote ohne große Hemmschwelle auch für Gäste.
(2624)
Reisigbesen
Zur Illustration eines Artikels im kommenden Rundbrief suchen wir das Foto einer früheren Alltagsszene: das Auskehren des Stalls mit einem Reisig-besen. Oder das Zusammen-fegen des Hofes mit einem solchen. Ausdrücklich nicht mit einem heute eher üblichen Reisstrohbesen. Ein Reisig-besen am Haus aufgesteckt, ist auch heute noch die öffentliche Einladung zum Besuch einer Besenwirtschaft, diese waren früher auch in Oberderdingen oder Großvillars bei Weingärtnern üblich, die ihren eigenen Wein im Wohnzimmer ausschenkten. Bilder mit Alltagszenen aus der Vorkriegszeit oder den 1950er Jahren haben sich viel seltener erhalten, als Familienfotos von Hochzeiten oder Jubiläen. An dem was früher „alltäglich“ war sind wir interessiert. Wer ein Alltagsfoto hat, auf dem eine Szene mit einem Stall oder mit Reisigbesen zu sehen ist, möge doch dem Heimatkreis Oberderdingen die Ablichtung und Veröffentlichung erlauben. Das Bild können Sie auf dem Rathaus im Bürgerbüro abgeben, sie bekommen es unbeschädigt zurück. Oder noch einfacher: Sie kommen am nächsten Donnerstag, den 20. Juni 2024, um 19.30 Uhr nach Flehingen in den Bahnhof und bringen das Bild mit. Wir treffen uns dort, um unsere Aktivitäten während der Schulferien zu besprechen. Bei unseren lockeren monatlichen Treffen im Flehinger Bahnhof zeigen wir zumeist alte Fotos und besprechen Themen, die in unseren Interessenskreis fallen: Volks- und Heimatkunde. Kürzlich hatten wir uns sehr ausführlich über die damaligen Konditionen der vor 100 Jahren entstandenen Siedlung am Kirchgessnerplatz unterhalten.
Nachdem wir den Rundbrief 67 um Pfingsten und die Sonderveröffentlichung 20 unseren Mitgliedern zugestellt haben, werden wir nun den Jahresbeitrag von 10 € bei den Mitgliedern abbuchen.
(2524)
Stadt Oberderdingen
Unseren Mitgliedern wird in dieser Woche noch unsere Sonderveröffentlichung „Stadt Oberderdingen – 50 Jahre Verwaltungsreform“ zugestellt. War es Zufall, oder politisch gewollt, dass Derdingen als „Oberflecken“ vom Kloster Herrenalb und später vom Herzogtum Württemberg nicht vor etwa 500 Jahren schon zur Stadt erhoben wurde? Schließlich war damals Derdingen Sitz eines Hochgerichts mit Galgen, und 1496 mussten die Inhaber der 20 alten Höfe in Derdingen ihre Abgaben in „Derdinger Währung“ bezahlen. Fraglich, ob dies ein Arbeitstitel oder Hinweis auf eine geplante Münzstätte des Klosters war. Auch ein Siegel führte die Gemeinde. Spekulation bleibt, weshalb wohl Württemberg Derdingen nicht als Festung gegen die Pfalz ausgebaut hat. Mit diesem Gedanken jedenfalls trug sich die Stuttgarter Regierung längere Zeit.
Wir sind beim Stadtfest am kommenden Sonntag mit einem Stand vertreten und versuchen dort junge Mitglieder zu gewinnen, die sich für die Geschichte unserer jungen Stadt mit all ihren Facetten interessieren. Sicher, unsere Rundbriefe erscheinen jährlich zwei Mal und bringen Informationen zur Heimatgeschichte und Volkskunde. Aber auch Ausflüge haben wir im Programm. Im Herbst fahren wir zur großen Landesausstellung „1.300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ nach Konstanz, in den Ferien nach Altwiesloch, um das Pendant zum Derdinger Glockenturm zu besichtigen. Vom 22. bis 24. August 2024 geht die Fahrt an die Lahn. Sie ist ausgebucht, die Teilnehmer sollen bitte diese Woche noch die Fahrtkosten an den Heimat-kreis überweisen. Fahrt und Programm kosten im Doppelzimmer 310 €, im Einzelzimmer
390 € pro Person.
(2424)
Dengeln
Noch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mähte man bei uns das Futter fürs Vieh per Hand. Schlepper mit Mähbalken konnten sich die wenigsten Bauern leisten. Der Weinbau war Mittelpunkt ihrer Zu- oder Nebenerwerbslandwirtschaft. Fast alle gingen noch „ins Geschäft“. Grünfutter für eine oder zwei Kühe gab es Mai, man musste es mit der Sense mähen. Das funktionierte nur, wenn sie scharf war. Deshalb dengelte man sie abends oder am frühen Morgen auf einem kleinen Amboss. Zur Not tat es auch ein Stück von einer abgesägten Eisenbahnschiene. Zum Dengeln brauche man einen „Dengelhammer“. Ein Spezial-werkzeug mit einer kleinen Schlagfläche. Damit klopfte man einen schmalen Streifen entlang der Schneidekante der Sense dünn aus. Scharten in der Klinge verschwanden, weil man die Schneide so leicht nach vorne treiben konnte. Draußen im Feld schärfte man die Sense mit einem Wetzstein, den man in einem Holzfutteral, das Wasser enthielt, am Gürtel trug. Heute sind Dengelhämmer aus dem Inventar von landwirtschaftlichen Betrieben verschwunden.
Im übertragenen Sinne konnte in jenen vergangenen Zeiten auch der Lehrer unaufmerksame Kinder „dengeln“, also verprügeln.
(2324)
Wir liefern jetzt den Rundbrief 67 aus
Sofern Sie unseren Rundbrief 67 noch nicht erhalten haben, werden Sie ihn diese Woche in Ihrem Briefkasten finden – wenn Sie bei uns Mitglied sind. Die Mitgliedschaft kostet 10 € pro Jahr, dafür erhalten Sie zwei Hefte mit Aufsätzen zur Heimat-geschichte und Volkskunde. Dieses Jahr sogar noch eine Sonderveröffentlichung anlässlich des Stadtfestes am 16. Juni. Unsere Aktivitäten gehen über die Herausgabe von Rundbriefen hinaus. Im August fahren wir ins Lahntal, der Bus ist ausgebucht, im Sommer wollen wir in Altwiesloch die Kirche besuchen, die sich dort als ein Spiegelbild des Oberderdinger Kirchturms befindet. Und gegen Ende der großen Ferien fahren wir nach Konstanz zur Landesausstellung über das Kloster Reichenau. Wir sind also durchaus ein Mitmach-Verein, zählen sogar zu den größten Heimatvereinen in Baden-Württemberg.
Für die Nachwelt (und fürs Gemeindearchiv) sammeln wir alte Fotos. Manchmal erhalten wir Bilder, die nur schlecht einzuordnen sind. So beispielsweise das Foto eines Hauses an der Haustraße. Das Bild stammt wohl aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das Haus steht noch. Es konnte an dieser Stelle gebaut werden, weil der Bahnanschluss Bretten, Knittlingen, Großvillars, Derdingen und Kürnbach nicht mehr verfolgt wurde. Vor gut 100 Jahren, 1923 in der Inflationszeit, wurden die Arbeiten eingestellt, und 1933 wurde entschieden, dass „das Dritte Reich“ auf die Straße und nicht auf die Bahn setzt. Die Geschichte der nicht gebauten Bahn vom Zabergäu nach Westen wäre auch ein Thema, das sich zu bearbeiten lohnte. Bilder vom damaligen Bahnbau und des Trassenverlaufes besonders auf der Derdinger Markung sind rar. Vielleicht findet man doch noch einschlägige Aufnahmen von diesem Vorhaben, für das z.B. auch der Wald beim Wilfenberg gerodet wurde. Man erkennt bei Großvillars noch den geplanten Trassenverlauf im Gelände. Aus strategischen Gründen wollte man die Bahnverbindung vor dem Ersten Weltkrieg bauen, um Truppen von Ludwigsburg aus schnell in den Westen verlegen zu können.
(2224)
Rundbrief 67
Bislang erschien der erste der beiden Rundbriefe, die wir pro Jahr herausgeben immer auf Ostern. Dieses Jahr wegen der Sonderveröffentlichung 20 „Stadt Oberderdingen – 50 Jahre Verwaltungsreform“ jedoch auf Pfingsten. Wir haben die Vorgabe knapp verfehlt, jetzt wird das Heft mit 80 Seiten unseren Mitgliedern eben erst nach Pfingsten zugestellt. Wir werden deshalb auch den Mitgliedsbeitrag von 10 € erst nach Pfingsten abbuchen. Dazu aber ein paar Anmerkungen: Unsere Kosten sind gestiegen, alles wird teurer. Das hängt auch damit zusammen, dass wir mehr Farbbilder in unseren Rundbriefen veröffentlichen. Wir wollen keinesfalls unseren sehr sozialen Jahresbeitrag erhöhen. Deshalb haben wir am vergangenen Donnerstag darüber diskutiert, wie wir unsere Einnahmen erhöhen können, ohne den Mitgliedsbeitrag anzutasten. Das Sympathischste wäre, wenn wir unsere Mitgliederzahl erhöhen könnten. Also Mitgliederwerbung, weshalb wir beim Stadtfest am 16. Juni 2024 mit einem Stand präsent sein werden.
Neben unseren Rundbriefen mit Aufsätzen zur Heimatgeschichte und Volkskunde bieten wir auch Exkursionen an. So waren wir zur Vorbereitung unserer Fahrt nach Konstanz zur Landesausstellung „Welterbe des Mittelalters“ 1200 Jahre Kloster Reichenau im Karlsruher Schloss und informierten uns in der dortigen Ausstellung „Nur beten und arbeiten?“ Dort waren eher die profanen Aspekte, also Dinge der Alltagskultur ausgestellt. Bei der Konstanzer Ausstellung geht es gezielt um das Leben im Kloster. Die dort gezeigten Kunstschätze sind in dieser Dichte durch das Entgegenkommen der Leihgeber einmalig. Im Mittelpunkt stehen die Handschriften des Reichenauer Scriptoriums oder auch die Person des Klostergründers Pirmin mit seinen Reliquien. Dinge, die man wohl in dieser Zusammen-stellung nicht mehr sehen wird. Wir werden die Konstanzer Landesaustellung im Spätsommer mit einem Ganztagesausflug besuchen.
(2124)
Wir treffen uns am 16.5.2024
Auf Pfingsten erscheint der Rundbrief 67. Er enthält Ausätze und Informationen zur Heimatgeschichte und Volkskunde unseres Raumes. Das Zaisenhäuser Kriegerdenkmal ist vor 100 Jahren errichtet worden, die Geschichte des Judenfriedhofs zwischen Gochsheim und Flehingen und vieles mehr steht in den 80 Seiten starken Heft. Bislang konnten wir auf Ostern das erste Jahresheft unseres Vereins den Mitgliedern zustellen, dieses Mal hat sich die Herausgabe verzögert, weil im Juni zum Stadtfest eine Sonder-veröffentlichung erscheinen wird, deshalb wurde es terminlich eng. Den Rundbrief 68 werden wir wieder auf Advent herausgeben. Wir suchen Autoren…
Weil wir die Rundbriefe vorfinanzieren müssen, werden wir Ende Mai, anfangs Juni unseren Jahresbeitrag von 10 € für 2024 von den Konten der Mitglieder abbuchen. Wir bitten diejenigen, deren Kontonummer sich geändert hat, dies, sofern noch nicht geschehen, uns mitzuteilen. Das ist deshalb notwendig, weil es unser Geld kostet, wenn wir eine falsche Kontoverbindung zum Einzug angeben.
Auch dieses Jahr konnten wir unseren Mitgliedsbeitrag halten, und haben auch nicht vor, ihn nächstes Jahr zu erhöhen. Das heißt aber, wenn die Druckkosten weiter steigen, dass uns etwas einfallen muss, um die Mitgliederzahl zu erhöhen. Bislang hatten wir nach Foto-Ausstellungen immer einen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen. Vor vielen Jahren hatten wir in den Rundbriefen auch Anzeigen geschaltet, und weiter zurück hatten wir auch kostenpflichtige Weinproben angeboten. Eine weitere Option wäre auf Nachbarvereine zuzugehen, und sich um eine Kooperation ähnlich derjenigen, die wir seit 2021 mit Zaisenhausen pflegen, zu bemühen. Wenn die Auflage auf mehr Schultern verteilt wird, ist die Kostenbelastung per Mitglied geringer. Man könnte sich dann auch ein anderes Modell überlegen: Statt 160 Seiten in 2 Heften (wie jetzt), 180 Seiten in 3 Heften, also pro Heft 60 Seiten. Dafür würde der Heimatkreis einmal mehr in der Öffentlichkeit wahrnehmbar. Wir werden darüber diskutieren (aber noch nicht entscheiden!) am Donnerstag, den 16. Mai 2024 um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Kommen Sie deshalb bitte zu dieser Zusammenkunft.
Der Gemeinde wurde ein altes Foto, leider ohne Kommentar zugeschickt. Kann jemand helfen? Wenn Sie zu wissen glauben, was auf der Aufnahme zu sehen ist, sollten Sie bitte dies auf dem Rathaus, Vorzimmer des Bürgermeisters angeben, oder die Herren Kowarsch oder Breitinger informieren.
(2024)
Nur beten und arbeiten?
Im Sommer wollen wir uns die große Landesausstellung in Konstanz ansehen, sie beschäftigt sich mit der Klosterinsel Reichenau. Auch in Karlsruhe sind Begleit-Ausstellungen zu dem Thema „Mittelalter und Reichenau“ zu besichtigen. So zeigt das Generallandesarchiv bis 9. August unter dem Titel „Spurensuche – eine Kriminal-geschichte der Reichenau“, und die Landesbibliothek bis 14. September in einer Ausstellung „Alte Bücher – neue Inspiration“ wie Reichenauer Hand-schriften Künstler der heutigen Zeit beeinflussen.
Wir wollen uns aber am 11. Mai 2024 im Schloss Karlsruhe zum Einstieg und Vorbereitung unserer Fahrt nach Konstanz die dort gezeigten Dinge zum Thema „Aspekte klösterlichen Lebens“ ansehen. Die Ausstellung gibt Antworten auf die Frage „Nur beten und arbeiten?“, und ist insofern auch für die Klostergeschichte von Herrenalb interessant. Die Grundregeln allen mönchischen Lebens, die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams galten sowohl bei den Zisterziensern als auch bei den Benediktinern. Aber die Klöster waren nicht nur religiöse, sondern auch soziale, kulturelle und politische Zentren, die über ihre eigene territoriale Basis ausstrahlten, ja Einfluss auf sämtliche Lebensbereiche nahmen. Im Karlsruher Schloss werden die Verbindungen der Lebenswelt von Laien und Klöstern im Mittelalter dargestellt. Oberderdingen lag im Mittelalter im Herrenalber Klostergebiet.
Wir fahren mit der Stadtbahn und treffen uns am Samstag, den 11. Mai 2024, um 13.30 Uhr am Haltepunkt Industriegebiet Flehingen (Zugabfahrt 13.41 Uhr).
Ins Archiv des Vereins – und damit für die Zukunft gesichert-- kamen erneut ein paar Fotos. Danke für die großzügige Möglichkeit Fotos aus Familienalben zu scannen. 1935 wurde der Hagenrain gerodet und Weinberge angelegt.
(1924)
Mitmacher sind willkommen
Wir sind ein Verein, der sich um die Vergangenheit in unserer Gegend kümmert. Aus ge-schichtlicher Sicht, aus heimat- oder volkskundlicher Sicht, auch um die Beschreibung dessen, was war, und warum es so war. Dies ist nach unserer Auffassung deshalb wichtig, weil oft nur zufällig manche Dinge überliefert werden, zum Beispiel sind nur ganz wenige Fotos aus der Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gesichert, die das öffentliche Geschehen in unseren Teilorten zeigen. Aufmärsche, Versammlungen, Feste, das gab es, die wurden sicher auch fotografiert, aber Bilder davon: bislang zumeist Fehlanzeige. Hingegen haben sich aus dem Privatbereich Fotos erhalten wie Hochzeiten oder Konfirmationen.
Wir sind ein offener Verein, bei dem jeder mitmachen kann. Einer vertiefenden Bearbeitung wären die Facetten wert, die aufzeigen und begreiflich machen, wie die Veränderungen von der Bauern- und Weingärtnergemeinde zur Industriegemeinde in Derdingen verlief. Hier ist auch die Nachkriegszeit angesprochen. Oder Darstellung und Analyse der Wahlergebnisse in den letzten 100 Jahren. Also der Vergleich der einzelnen Ortsteilen miteinander und im Lande bzw., im Reich oder im Bundestrend. Es gibt eine Menge Themen bei deren Bearbeitung man keine Lesekenntnisse in Sütterlin haben muss. Welche Läden oder Gaststätten gab es, oder welche Sonderkulturen hatten früher die Bauern und wo? Auch Obstsorten und ihre Verbreitung wären ein interessantes Thema. Wir suchen Mitmacher, auch jüngere, die sich in der Recherche am Computer auskennen. Da ist ja heutzutage vieles möglich, nur wissen sollte man, wie dies geht, und da sind die jüngeren den Alten haushoch überlegen. Besonders die suchen wir. Am 16. Mai bei unserem nächsten Treffen im Flehinger Bahnhof wäre eine gute Gelegenheit, um bei und mit uns neue Wege in der Vereinsarbeit beim Heimatkreis Oberdingen zu beschreiten.
(1824)
Rundbrief 67 in Vorbereitung
Bis Ende dieser Woche sollten die Manuskripte für den Rundbrief 67 möglichst bei Heinrich Kowarsch zur Formatierung vorliegen, damit auf Pfingsten das Heft an unsere Mitglieder zugestellt werden kann. Eine enge Terminvorgabe! Aber bei der Besprechung am vergangenen Donnerstag im Flehinger Bahnhof war man der Meinung, dass man versuchen sollte diesen Plan einzuhalten. Die Broschüre wird voraussichtlich wieder 80 Seiten Text und Fotos umfassen, die sich um volkskundliche und heimatgeschichtliche Themen drehen. Dies hat auch zur Folge, dass wir dann auf Mitte Mai den Vereinsbeitrag für 2024 abbuchen. Er ist mit 10 € schon seit Jahrzehnten stabil.
Wir werden im Mai mit der Regionalbahn nach Mannheim in die Ausstellung „Rom lebt! – Mit dem Handy in die Römerzeit“ fahren. Den Termin für diese Samstagsnachmittagsfahrt werden wir rechtzeitig vorher im Blättle veröffentlichen. Damit nehmen wir die „vor Corona“ für unseren Verein in den Sommermonaten üblich gewesenen Museumsbesuche in der Region wieder auf. In Karlsruhe werden wir uns die Ausstellung „Nur beten und arbeiten – Aspekte klösterlichen Lebens“ im Schloss ansehen. Damit bereiten wir eine mögliche Fahrt nach Konstanz zur großen Landesausstellung „1300 Jahre Kloster Reichenau, Welterbe des Mittelalters“ vor. Dies wird ein Ganztagsausflug im Juni sein, wenn das Wetter hoffentlich stabil, sonnig und „ausflugstauglich“ ist. Auch diesen Termin werden wir noch zeitnah ankündigen.
Ein weiteres Thema wurde am vergangenen Donnerstag angesprochen: der Kirchgessnerplatz, wo vor genau 100 Jahren die Gemeinde Flehingen zur „Konjunkturankurbelung“ Bauplätze zu günstigen Konditionen vergab. Nach dem Ersten Weltkrieg war im ganzen Land akuter Wohnungsmangel, ja Hoffnungslosigkeit. Das Rheinland war französisch besetzt, die Inflation hatte die Ersparnisse „aufgefressen“, Arbeitsmöglichkeiten gab es kaum. Eine Gruppe um Franz Weber befasst sich mit dem Thema vertiefend. Insbesondere werden alte Fotos gesucht, welche die Häuser möglichst so -wie sie in der Vorkriegszeit aussahen- zur Illustration eines geplanten Rundbrief-Artikels zeigen.
(1724)
Termine
Wir treffen uns wieder am Donnerstag, den 18. April 2024, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof und sehen uns alte Fotos an. Zu besprechen gibt es auch die Ziele für Besichtigungsfahrten. Wir wollen jetzt wieder samstags mit der Bahn zu Museen fahren, Karlsruhe und Mannheim wären möglich. Ein weiterer interessanter Besprechungs-punkt ist die Entstehung des Kirchgessner-Platzes in Flehingen vor 100 Jahren, als die Gemeinde zur „Hebung der Baulust“ zwölf Bauplätze mit bestimmten Auflagen an interessierte Bürger verschenkte.
Für Leute, die abends nicht mehr wegwollen, bieten wir am Freitag, den 19. April 2024, ein niederschwelliges Angebot im Kaffeehaus Aschinger. Ein „Kränzle“ zu dem jeder eingeladen ist, der sich für Themen des Heimatkreises interessiert. Letztes Mal hat uns das RAD Lager in Derdingen interessiert. Es war ab 1937 im alten Schulhaus für den weiblichen Arbeitsdienst eingerichtet. Leider haben sich nur ganz wenige Fotos zu diesem Teil unserer Ortsgeschichte in Oberderdingen erhalten. Am 19. April wollen wir über die Inflation von 1923 sprechen. Die verschiedensten Institute haben in dieser Zeit „Notgeld“ herausgegeben, auch in Bretten. Vielleicht gibt es bei uns noch Belege dafür, Geldscheine in Milliarden und Billiardenhöhe. Wir sollten diese durch Fotos sichern. Auch das Oberamt Maulbronn hat im Ersten Weltkrieg Notgeld herausgegeben. Sie sind zu diesem „Kränzle“ herzlich eingeladen, wenn Sie beispielsweise an diesem oder auch anderen -eher ortsbezogenen- Themen interessiert sind.
(1624)
Welterbe des Mittelalters
Unsere Fahrt an die Lahn im August hat viele interessiert. Wer sich jetzt noch anmeldet, kommt auf die Vormerkliste, weil die reservierten Übernachtungs-buchungen voll sind. Interessant ist auch die Zusammensetzung der Teilnehmer: Knapp die Hälfte kommt aus Zaisenhausen, und knapp die Hälfte will in Einzel
zimmern übernachten.
Im Vorfeld wurde angeregt, ob wir nicht auch eine Tagesfahrt organisieren könnten, wie seinerzeit nach Konstanz zur Ausstellung zum Konzil. Jetzt wäre doch im Konstanzer Archäologischen Museum die große Landesaustellung zum Thema „Welterbe des Mittelalters, 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“. Eine Entscheidung darüber haben wir noch nicht getroffen. Der Vorstand soll diese Entscheidung vorbereiten. Ab 26. April ist im Generallandesarchiv Karlsruhe die Ausstellung „Spurensuche, eine Kriminalitätsgeschichte der Reichenau“. Ab 27. April im Schloss Karlsruhe „Nur beten und arbeiten, Aspekte klösterlichen Lebens“, und ab 13. Mai werden in der Badischen Landesbibliothek „Reichenauer Handschriften“ ausgestellt. Eine dieser Reichenau-Ausstellungen werden wir besuchen und dann entscheiden, ob wir nach Konstanz zur großen Landesaustellung fahren.
Vorgesehen ist, dass unser Rundbrief 67 im Frühsommer erscheint. Dies bedeutet, dass die Manuskripte für diese Ausgabe bis zu Pfingsten geschrieben und mit Bildern bei Heinrich Kowarsch in Flehingen vorliegen müssen. Wir werden dann noch vorher den Jahresbeitrag von 10 € bei unseren Mitgliedern abbuchen. Hier sei nochmals darauf hingewiesen, dass bei den Kunden der Volksbank Oberderdingen und der Volksbank Flehingen eine Änderung der Kontonummer durch die Fusion zur Volksbank Kraichgau erfolgte. Wer seine neue Kontonummer dem Heimatkreis noch nicht mitteilt hat, soll dies bitte per Gelegenheit noch veranlassen.
(1524)
Alte Fotoaufnahmen
Aus der Vorkriegsgeschichte des Derdinger Musikvereins haben sich nur Bruchstücke und ganz wenige Aufnahmen erhalten. Es gab eine Feuerwehrkapelle, welche dann in einer Werkskapelle aufging. Im Ludwigsburger Staatsarchiv gibt es einen Beleg aus dem Jahr 1937, nach welchem die „Musikkapelle Derdingen in die Fachschaft Volksmusik der Reichsmusikkammer des Gaus Württemberg-Hohenzollern“ aufgenommen wurde. Dazu gehörte diese vorher zur „Kreismusikerschaft Pforzheim“. Demnach waren im Dritten Reich Landkreisgrenzen auf Vereinsebene durchlässig.
Bei unserer letzten Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof zeigten wir wieder alte Fotos, die neu ins Archiv kamen. Erfreulich, dass dabei auch „richtig alte“ dabei waren, z.B. ein Bild, auf dem der Sickinger Pfarrer Ochs zu identifizieren war, und eine Aufnahme mit Sickinger Schulkindern, die vor dem Ersten Weltkrieg aufgenommen wurde. Interessant und erhaltens-wert, auch wenn die Schulkinder nicht mehr mit ihrem Namen versehen werden konnten. Also für uns ein Ansporn, wir sollten jetzt gezielt Fotos aus den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bewerben. Auch wenn es dabei Probleme mit dem Datenschutz geben kann. Bei „Massenaufnahmen“ weniger, denn da ist ja die Person nur zufällig abgebildet, aber bei kleineren Gruppenaufnahmen müsste man vor einer Veröffentlichung nachfragen. Unproblematisch ist es jedoch, überlassene Fotos im Archiv für die kommende Generation zu sichern, eventuell auch darauf zu hoffen, dass sich am deutschen Datenschutz bald etwas ändert. In Amerika z.B. hat die Informationsfreiheit einen weit höheren Stellenwert als bei uns. Wer bei uns z.B. Daten von entfernteren Verwandten sucht, wird, wenn sie jüngeren Datums sind, von Kirchen und Behörden abgewiesen. Hat er jedoch einen Freund in Amerika, so kann dieser in den dortigen Mikrofilmen der Mormonen aus Deutschland bis in die 40er und 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts recherchieren lassen.
Alle Plätze unseres Ausflugs im August an die Lahn sind besetzt, das Hotel ist voll, also ist unser Angebot vom Publikum gut angenommen worden.
(1424)
Niederschwellige Angebote
Beim „Kränzle“ im Café Aschinger am 8. März 2024 sprach man nicht nur über den Arbeitsdienst und sein Lager für „Arbeitsmaiden“ im Dritten Reich bei uns. Thema war auch die Nachkriegszeit, dass auch diese langsam in Vergessenheit versinkt. Eigentlich schade, man sollte über sie viel mehr notieren, denn zeitgenössische Bilder sind (leider) rar geworden, viele wurden weggeworfen. Fast nichts ist bislang an alten Fotos zum RAD-Lager im alten Schulhaus im Archiv. Wer zufällig solche im Fotoalbum hat, soll sie bitte unserem Verein zum Sichern zur Verfügung stellen. Dem Original passiert nichts, es geht an den Besitzer zurück. Das Kaffeekränzle zeigte, dass man über vieles sprechen kann, und man mit Leuten in Kontakt kommt, die vielleicht abends nicht mehr fortgehen wollen.
Bei unserer letzten Zusammenkunft im Flehinger Bahnhof stellten wir fest, dass bis jetzt 40 Anmeldungen für unsere Fahrt im August an die Lahn eingegangen sind. Entschieden wurde, dass wir keine Reiserücktrittsversicherung abschließen, letztes Mal hat es auch so geklappt. Am 24. August, auf der Rückfahrt werden wir Andernach besuchen, die Stadt am Rande der Vulkaneifel mit dem größten Kaltwassergeysir Europas. Die Siedlung Andernach am Rhein ist über 2.000 Jahre alt, hat die Reste ihrer mittelalterlichen Stadtmauer bewahrt, einen sehenswerten Turmdrehkran mit dem vor Jahrhunderten die Schiffe auf dem Rhein be- und entladen werden konnten.
Zur Besichtigung der Kirche St. Martin in Landshausen im Rahmen der Reihe „Wer kennt die Kirchen unserer Heimat“ kamen ein gutes Dutzend Interessierte. Die Kirche wurde 1751 erbaut und löste eine baufällige Vorgängerin ab. 1911 wurde der Sakralbau um zwei Seitenschiffe erweitert. Bei der Innenrenovation 1993 entdeckte man unter dicken Farbschichten die historischen Blumenornamente aus der Zeit vor der Erweiterung, sie waren nicht mehr zu restaurieren. Erkenntnis daraus: Der Stil (die Kunst) ist ein Abbild der jeweiligen profanen Lebensumstände (Umwelt).
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Unsere Fahrt ins Lahntal
Keine schlechte Ausgangsbasis sind die bislang eingegangenen Anmeldungen zu unserem Ausflug ins Lahntal vom 22. bis 24. August 2024, zeigen doch die Rückmeldungen, dass die letztjährige Fahrt in den Teutoburger Wald und nach Oerlinghausen recht gut ankam. Dieses Jahr wollen wir wieder gemeinsam mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen eine nicht mehr ganz so weite Fahrt anbieten. Die Kosten für Fahrt und Übernachtung mit Halbpension sind pro Person 310,- € im Doppelzimmer.
Ziel ist das Lahntal zwischen Westerwald und Taunus. Wir besuchen am Donnerstagvormittag Wetzlar. Bekannt als Sitz des Reichskammergerichts das während des Dreißigjährigen Krieges dorthin verlagert wurde und bis 1806 für öffentlich-rechtliche Streitigkeiten zuständig war. In den dortigen Akten kommen Prozesse, soweit sie veröffentlicht sind, mit Flehingen oder Wolf Metternich’schen Beteiligung öfters vor, als Prozesse in denen Sickingen genannt wird. Die Altstadt von Wetzlar mit vielen restaurierten Fachwerkbauten und dem romanischen Dom ist sehenswert. Es besteht Gelegenheit zum Mittagessen, aber nur dann, wenn es von den Fahrtteilnehmern gewünscht wird, werden wir uns um ein Lokal kümmern. Wetzlar merkt man heute noch an, dass es in geschichtlicher Zeit politischer Mittelpunkt einer bedeutenden Grafschaft war.
Nach der Mittagspause fahren wir weiter nach Weilburg, das von seiner Größe her mit Oberderdingen vergleichbar ist. Früher wurde in der Gegend nach Eisenerz gegraben, auch Steingut wurde nach auswärts verkauft. Die Bedeutung der bis 1816 Nassau-Weilburg‘schen Hauptstadt wirkt im historischen Stadtkern mit barockem Schloss und seiner Orangerie noch nach. Wir übernachten im Hotel Lahnschleife, dort nehmen wir dann auch das Abendessen gemeinsam ein.
Wer sich für die Fahrt interessiert und sich noch nicht angemeldet hat, kann dies in Flehingen bei Heinrich Kowarsch, in Großvillars bei Oscar Combe oder in Oberderdingen bei Erwin Breitinger noch machen, oder zu unserer nächsten Zusammenkunft am kommenden Donnerstag, den 21. März 2024, um 19.30 Uhr in den Flehinger Bahnhof kommen.
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Vom Fasten
Im evangelischen Württemberg war die „Fastenzeit“ kein gängiger Begriff. Und doch hatte sich aus vorreformatorischen Tagen manches erhalten: „Am Hungertuch nagen“, diesen Ausdruck kannte man in der Umgangssprache, aber seinen Hintergrund kannte man nicht. Hungertuch ist der Name für den Vorhang, welcher bei den Katholiken in der Fastenzeit den Blick zum Hochaltar versperrte. Dieses Hungertuch war Symbol für Trauer und Buße.
Im evangelischen Württemberg war es üblich, dass am Karfreitag zum Mittagessen Fisch auf den Tisch kam. Und am Gründonnerstag Spinat mit Spiegelei oder Maultaschen – deren Hauptfüllbestandteil früher zumeist ja auch Spinat und Lauch war. Das war es dann mit „vorgeschriebenen Fastenspeisen“. Das Jahr über gab es freitags normale Kost, d.h. Fleisch oder Wurst genauso selten wie an den anderen Werktagen. Streiten kann man, ob die Palmbrezel und der Palmesel Fastenbräuche sind. Sicher hängt aber der Begriff vom Karfreitagschristen oder vom Karfreitagsgast, den man im Württembergischen früher Leuten gab, die sehr selten die Kirche besuchten, mit der Fastenzeit zusammen. Auch hatte es sich bis in die Nachkriegszeit gehalten, dass es vor Ostern keine Tanzveranstaltungen gab, genau wie in der Adventszeit. Nachgefragt, warum das so war, hat aber niemand, man hielt sich daran, „weil es halt immer schon so war“.
Jedenfalls sind auch heute die sechs Wochen von Aschermittwoch bis Ostern für manche ein „Anschugger“, auf etwas zu verzichten: auf Alkohol oder Süßigkeiten. Eher selten unter christlichen Gesichtspunkten. Man erhofft sich materiellen Nutzen: abnehmen oder auch, dass die letztjährigen Sommerkleider wieder passen. Fasten ist heute eher eine profane, auch politische Angelegenheit: weniger Fernsehen oder aufs Auto verzichten und „Klimafasten.“
Übrigens: Am Samstag, den 16. März 2024 besuchen wir mit Privat-PKW die Kirche St. Martin in Landshausen. Wir treffen uns dort um 14.30 Uhr. Von Oberderdingen gesehen liegt Landshausen etwas abseits, die Ortschaft gehörte ja den Herren von Mentzingen, kam 1803 nach Baden, 1810 zum Amt Eppingen, 1924 zu Bruchsal, 1938 zum Landkreis Sinsheim und gehört jetzt als Ortsteil von Kraichtal in den Kreis Karlsruhe.
(1124)
Etwas für ältere Derdinger
Dass im ehemaligen „Alten Schulhaus“ im Dritten Reich der weibliche Arbeitsdienst unter-gebracht war, ist den hiesigen älteren Bürgern noch geläufig. Auch dass in der Gemeinde, nachdem das neue Schulhaus auf dem Gänsberg genutzt wurde, der Wunsch bestand, im freigewordenen alten Schulhaus das Rathaus einzurichten, was aber an der Meinung der NS-Kreisleitung scheiterte, man müsse wegen dem „roten Sternenfels“ hier ein Zeichen setzen. Es müsste doch noch mehr über das Lager des Reichsarbeitsdienstes 15/121 in Derdingen in Erfahrung zu bringen sein. Vielleicht hat noch jemand eine genauere Erinnerung, was im „Lager“ gemacht wurde. Z.B. wie viele Innsassen hatte es, waren diese immer uniformiert, gibt es vielleicht noch Fotos? Ist noch etwas über die Lagerleitung bekannt, wo waren die „Arbeitsmaiden“ eingesetzt?
Interessant wäre auch zu wissen wie das RAD-Lager in der Bevölkerung ankam. Wie und wann wurde es aufgelöst, oder wurde es gegen Ende des Krieges verlegt? Nahm das Lager bei Veranstaltungen im Ort teil, bei welchen, und wie trat es auf? Es gibt viele offene Fragen die vielleicht jetzt noch, wenn auch nur bruchstückhaft, beantwortet werden können. In fünfzig Jahren ist alles vergessen. Unsere Gesellschaft sollte die Reste, die heute noch zu ermitteln sind, zumindest aufschreiben. Um dies zu versuchen, hier ein Angebot an „Wissende“: wir treffen uns zu einem Kaffeekränzchen am kommenden Freitag, den 8. März 2024, um 15 Uhr im Kaffeehaus Aschinger. Es wäre ein Gewinn für unseren Ort und für unsere Gesellschaft, wenn die Geschichte des Derdinger RAD-Lagers nicht vollständig in Vergessenheit geriete.
(1024)
Nachlese zur Hauptversammlung
Es zog wohl der Rückblick auf die schwierige Zeit mit den Einschränkungen die Corona für alle Vereine brachte, und die Erinnerungen an gemeinsame Aktionen. Heinrich Kowarsch zeigte Bilder von den Fahrten mit Privat-PKW zu den Kirchen der Nachbarschaft. Übrigens solche Angebote wird unser Verein nicht einstellen, die Kirche in Landshausen steht im März auf dem Programm, und im Sommer wollen wir nach Altwiesloch fahren. Auch unsere Ausflüge mit der Regionalbahn werden wir wieder auf-nehmen. Geplant ist eine Fahrt nach Mannheim zur Römerausstellung.
Die Fahrt nach Paderborn, dem Teutoburger Wald, Oerlinghausen und Münster ist allen Teilnehmern als interessante Reise mit bleibenden Eindrücken im Gedächtnis geblieben. Ein Glücksfall war, dass Karl Banghard die Reise begleitete. Er konnte mit seinem Wissen und seiner bildhaften Schilderung vergangener Epochen die Mitfahrer begeistern, und dies nicht nur im Freilichtmuseum Oerlinghausen, dem er als Direktor vorsteht. Anknüpfend daran erläuterte Frau Pfefferle aus Zaisenhausen ihren Vorschlag, vom 22.8. bis 24.8. 2024 an die Lahn zu fahren, nach Weilburg und Limburg. Auf der Rückreise ist der Besuch von Andernach vorgesehen.
Nicht nur der Rück- und Ausblick war Gegenstand der Hauptversammlung unseres Heimatkreises, sondern auch die Beschäftigung mit dem Kernbereich unseres Vereins: Die Dokumentation der Vergangenheit und Veröffentlichung vereinsspezifischer Themen. Hier könnte sich das Engagement des Vereins noch steigern. Wir suchen Autoren, die Themen der Regionalgeschichte aufgreifen, oder auch volkskundliche Fragen bearbeiten, die sich also um die Heimatgeschichte kümmern. Damit nicht alles verloren geht, was die heute 70-Jährigen noch wissen. Wir werden deshalb nach Ostern ein niederschwelliges Angebot zum Mitmachen in Oberderdingen anbieten.
(0924)
Programmvorschau
Die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer unserer General-versammlung war der Meinung, dass wir dieses Jahr wieder einen dreitägigen Ausflug anbieten sollen, zusammen mit dem Heimat- Kultur- und Trachtenverein Zaisenhausen. Und zwar vom 22. bis 24. August 2024 ins Lahntal nach Weilburg, einer malerischen Kleinstadt mit einem Barockschloss. Wir werden auch die bei uns besser bekannte Stadt Limburg an der Lahn besuchen, mit ihrem Dom und Bischofssitz. Die Einzelheiten unseres Ausflugs mit einem abschließenden Abstecher nach Andernach im nördlichen Rheinland-Pfalz werden jetzt abgestimmt. Sie werden immer rechtzeitig informiert, die Kosten für diese Reise liegen voraussichtlich bei ca. 310 €.
Wichtig für unseren Verein sind engagierte Mitglieder, die beim Aufbau unserer Bilder-sammlung, und damit auch dem Stadtarchiv helfen. Wir suchen Ansprechpartner und Autoren für Artikel in den Rundbriefen. Dieses Jahr werden wieder regulär zwei Hefte erscheinen. Auch eine Sonderveröffentlichung zum Thema „Stadt Oberderdingen - 50 Jahre Verwaltungsreform“ ist geplant. Dies alles zu einem Jahresbeitrag von nur 10 € für unsere Mitglieder.
Der Heimatkreis Oberderdingen ist 40 Jahre alt geworden, er wurde im Januar 1984 als Verein ins Vereinsregister Bruchsal eingetragen und hat über 400 Mitglieder. Seit 1989 veröffentlicht der Verein in seinen Rundbriefen Aufsätze zu regionalhistorischen und heimatkundlichen Themen, er ist somit ein wichtiger Kulturträger in unserer Stadt. In der Jahreshauptversammlung am vergangenen Donnerstag ehrte der Heimatkreis Oberderdingen e.V. seine Mitglieder Ute Antoni und Martin Diestl, beide gehören dem Verein seit 25 Jahren an.
(0824)
Einladung zur Generalversammlung
Diesen Donnerstag, den 15.Februar 2024, treffen sich unsere Mitglieder um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof zur diesjährigen Generalversammlung.
Als Tagesordnung ist vorgesehen:
1. Bericht des Vorsitzenden
2. Planungen für 2024 und Aussprache
3. Kassenbericht der Schatzmeisterin
4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastungen
5. Sonstiges
Nach den Verwerfungen der Coronazeit versucht unser Verein wieder ins gewohnte Fahr-wasser zu kommen: Wir werden über Ausflugsziele diskutieren und über künftige Inhalte der Rundbriefe, auch zurückblicken. Letztes Jahr waren wir zusammen mit dem Heimat- Kultur und Trachtenverein Zaisenhausen in Oerlinghausen, Münster und Paderborn. Die dreitägige Fahrt war ein Erfolg an dem wir anknüpfen wollen. Ein weiterer Vorschlag: Wir werden wieder die Ausstellungen in den Museen der Nachbarschaft besuchen. In Mannheim, Speyer, Heilbronn oder Stuttgart. Halbtagsfahrten samstags mit dem Zug. Dieses Angebot haben wir aufgegeben, als Mundschutz getragen werden musste. Der ist ja jetzt weggefallen. Auch wollen wir uns wieder um die Bilder fürs Gemeindearchiv kümmern, was jetzt bedingt, dass wir Zusammenkünfte im kleineren Kreis organisieren müssen, in denen dann versucht wird bei den alten Fotos noch nach Möglichkeit die dargestellten Szenen oder Personen näher zu beschreiben. Konkret suchen wir für dieses Geschäft Mitmacher. Es ist wichtig, weil alte Fotos ohne dazugehörige Texte und Hintergrund wenig erzählen. Übrigens: so schlecht ist es auch nicht, wenn man sich ab und zu mal zu einem Schwätzchen trifft, das war Generationen zurück beim Zusammensitzen in den Kunkel- oder Lichtstuben nicht anders. Anlass und Zweck war der Gleiche, nur Ort und Form waren verschieden.
Wenn Sie Zeit haben, so kommen Sie bitte zur Generalversammlung in den Flehinger Bahnhof.
(0724)
Wirtshaus – Kultur
Bis in die 70 er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein waren sonntags nach der Kirche die Flehinger Wirtschaften drückend voll. Man spielte Cego – ein Kartenspiel das bei uns heute nicht mehr viele beherrschen. Auch Skat, mitspielen durfte jeder, denn man kannte sich ja. Viel musste man nicht setzten, wenn es hoch kam und man Pech hatte, verlor man halt eine oder zwei Mark. Auch die Zeche hielt sich im Rahmen. Alles zusammengerechnet kamen kaum mehr als 4 bis 5 Mark bei einem Frühschoppen nach der Kirche zusammen. Diese Zeiten sind vorbei.
Stammtische im Ort sind rar geworden, auch das Kartenspiel dort. Frauen traf man früher selten in den Wirtshäusern, wenn es dafür keinen triftigen Grund gab. Wie beispielsweise in Großvillars, wo nach der Singstunde des Kirchenchors man zu Irene in die Traube oder in den Adler ging. Heute haben Vereinsheime noch Stammgäste, dort diskutiert man samstags über Fußball. Früher traf sich in der Derdinger Gemania ab und zu ein Schachclub, oder werktags so um die 10 Uhr regelmäßig einige Geschäftsleute, meistens Handwerker. Mittagessen konnte man dort auch, zumindest in den Wirtschaften, die mit einer Metzgerei verbunden waren. Die Germania und das Waldhorn in Oberderdingen oder der Adler und die Fünf Schneeballen in Flehingen. Zum Mittagessen boten sie im Abonnement Stammessen an. Natürlich auch die Weinstube Kern und saisonbedingt die Besenwirtschaften im Herbst.
Manche gingen auch abends nach dem Geschäft nicht gleich nach Hause. Wobei sich dann die Gespräche beim Bier, nicht so oft auch beim Wein, immer um die meist gleichen Themen drehten: Fußball, Neuigkeiten aus dem Ort oder was man in der Feierabendlandwirtschaft jetzt machen sollte, oder wie es im Geschäft läuft. Familiengeschichten wurden durchgehechelt. Gemeindepolitik war ebenso beliebt wie die große Politik, es gab manchmal auch heiße Streitthemen. Vor 40, 50 Jahren wusste man, wen man wo trifft – und auch wen nicht. Heute ist diese Wirtshauskultur bei uns verschwunden. Nicht nur äußerlich haben sich die Wirtschaften verändert, die Germania in Oberderdingen gibt es nicht mehr, und der Adler sieht auch anders aus
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Unsere Jahreshauptversammlung ist am Donnerstag, den 15. Februar 2024, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof. Als Tagesordnung ist vorgesehen:
1. Bericht des Vorsitzenden
2. Planungen für 2024 und Aussprache
3. Kassenbericht der Schatzmeisterin
4. Bericht der Kassenprüfer und Entlastungen
5. Sonstiges
Unsere Mitglieder sind zu dieser Versammlung recht herzlich eingeladen
(0624)
Lichtmess – bei Tag ess!
Der Derdinger National-feiertag „Lichtmess“ ist schon etwas besonderes. Er liegt in der Mitte zwischen dem Winter- und Frühlings-anfang und beschließt mit 40 Tagen nach dem Christtag den kirchlichen Weihnachts-kreis. Bis Lichtmess standen in manchen Haushalten früher die Christbäume, heute noch in manchen Kirchen. Lichtmess ist ein Lostag, man beobachtete das Wetter und versuchte mit dieser Grundlage die kommende Witterung zu prophezeien. Ob solche Wetterregeln jetzt noch in Zeiten des Klimawandels gelten wird sich herausstellen, und jeder kann es ja für sich beobachten.
Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein - Wird’s ein spätes Frühjahr sein.
An Lichtmess wurden in den katholischen Kirchen Württembergs Kerzen geweiht, man gebrauchte sie als Wetterkerzen, die man im Sommer bei starkem Gewitter anzündete und dabei den Rosenkranz betete. Maria Lichtmess war früher ein Bauernfeiertag, es gab besseres Essen und die Dienstboten erhielten ihren Jahreslohn. Üblich war auch, dass an Lichtmess die Dienstboten wechselten, das alles ist Erinnerung. Eine in sich geschlossene bäuerliche Gesellschaft gibt es bei uns schon lange und nirgendwo mehr. Und doch, auch heute stellt man selbstverständlich fest, dass die Tage länger geworden sind und man bei Tag zu Nacht essen kann, das ändert sich an Martini (11. November) wieder. Ab Lichtmess hat sich das Dunkel ein bisschen zurückgezogen, man ahnt, dass bald das Frühjahr kommen wird.
Das Brauchtum in Oberderdingen ist bekannt, und die Bevölkerung feiert mit. Aus Nachbar-dörfern kommen zu uns auch Besucher auf den Markt in den Ortskern. Kein Brauch – aber schon lange geübte Praxis ist, dass die Marktleute „ihren“ Platz am traditionell gut besuchten Ostermontagsmarkt wieder bekommen, wenn sie den Oberderdinger Lichtmessmarkt beschicken. Früher waren Tanzveranstaltungen im Württembergischen Unterland von der Obrigkeit nicht gerne geduldet, aber an Lichtmess gab es -nicht nur in Derdingen- dafür eine Ausnahme, und der Tanz hat sich bis heute gehalten.
Terminankündigung: Unsere diesjährige Jahreshauptversdammlung wird am Donnerstag, den 15. Februar 2024 um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof sein.
(0524)
Genealogie
Wie zu erwarten, schreckten Frost und die Warnung vor Straßenglätte wohl manchen ab, zur Veranstaltung des Arbeitskreises Genealogie in den Flehinger Bahnhof zu kommen, es war zudem die erste Zusammenkunft in diesem Kreis nach der langen Coronapause. Dabei ging es um praktische Tipps in der Suche nach den eigenen Vorfahren. Was man früher Ahnenforschung nannte und was nach einem verständlichen Durchhänger nach dem Dritten Reich jetzt wieder etwas in Mode kam. Die heutigen Möglichkeiten, im Internet Hinweise auf Verwandtschaft und Ahnen zu finden, öffnen Historikern und Hobbygenealogen ganz neue Wege, die man vom häuslichen Schreibtisch aus bequem nutzen kann.
Da sind beispielsweise die Internetportale mit denen man die Kirchenbuchoriginale einsehen kann: „Matricula“ für Kirchenbücher der katholischen Kirchengemeinden, z.B. viele Kirchen-bücher der Diözese Rottenburg-Stuttgart sind dort kostenlos einsehbar, oder Bayrische und Österreichische Kirchenbücher, leider aber nur wenige der Erzdiözese Freiburg. Recherchieren in evangelischen Kirchenbüchern – und dies deutschlandweit – kann man im Portal „Archion“, dies kostet aber für einen Monat knapp 20 €. Jedenfalls lohnt es sich für Familienforscher auch, die kostenlosen Angebote des Vereins für Computergenealogie zu nutzen, wie z.B. das Lexikon „GenWiki“. In ihm kann man in einer Bibliothek von 5.000 Kategorien mehr als 100.000 Artikel zum Themenbereich Familienforschung nachschlagen. In der „DigiBib“ (Digitale Bibliothek) sind gescannte Bücher mit genealogischem Bezug enthalten. Auch die unterschiedlichen Datenbanken des Vereins sind kostenfrei zugänglich, wie das genealogische Wortverzeichnis: „GOV“ genannt, mit Karten und Verwaltungszu-ordnungen der Gemeinden und Städte und ihre Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Kostenlos nutzbar ist auch die Datenbank „GEDBAS“, in ihr sind über 11 Millionen Datensätze durchsuchbar. Der Heimatkreis Oberderdingen nutzt das Bildverwaltungsprogramm „GenHisto“, es ermöglicht, Fotos und Bilder zu beschriften, auch Textdokumente zu archivieren und zu verknüpfen und vieles mehr. Es kostet knapp 100 €. Viele genealogische Vereine bieten auch kostenlose Möglichkeiten der Recherche in ihren Datenbanken für Nichtmitglieder an. Diskutiert wurde am vergangenen Donnerstag ferner über Recherchemöglichkeiten im Enzkreisarchiv, ebenso wie über praktische Suchstrategien und Fragen des Datenschutzes.
Nachdem der seitherige Organisator des Arbeitskreises Familienforschung im Heimatverein Kraichgau, Erwin Breitinger, nach etwa 10-jähriger Tätigkeit sein Amt aus Altersgründen aufgab, wurde als Nachfolger ein Genealoge aus Stutensee vorgeschlagen. Das Informationsblatt „Kompass des Kraichgaus“ wird im März 2024 das nächste Treffen des Arbeitskreises und den Ort dafür veröffentlichen.
(0424)
Genealogie
In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts war „Ahnenforschung“ kein Thema für die breite Öffentlichkeit. Zu nahe war noch das Dritte Reich mit seinen Ausgrenz-ungen und schrecklichen Verbrechen. Über Amerika kam in den letzten Jahrzehnten die „Familienforschung“ zurück, „Computergenealogie“ liegt heute im Trend.
Nach der Coronapause trifft sich am kommenden Donnerstag, den 18. Januar 2024, um 19.30 Uhr im Flehinger Bahnhof die „Arbeitsgemeinschaft Genealogie“ des Heimatvereins Kraichgau. Interessieren Sie sich für dieses Thema, sind Sie herzlich zum Mitmachen eigeladen. Es geht um die Möglichkeit im Internet Anregungen zur Familienforschung zu bekommen. Wobei neben den Schwierigkeiten auch die Tücken und Grenzen einer seriösen Entdeckungsreise in die Vergangenheit besprochen werden sollen. Bekannt sind die Mormonen mit ihren kostenlosen Forschungsangeboten. Auch die Nutzung der gerade in den vergangenen 20 Jahren recht häufig aufgelegten „Sippenbücher“, also den zu Familien-verbänden zusammensortierten Kirchenbucheintragungen eines Orts. Aber es gibt weit mehr Quellen, in denen man eigene Vorfahren und ihre Verknüpfung mit ihrer Umgebung finden kann. Tipps zur Überwindung des „toten Punkts“, wenn einem die Kirchenbücher des letzten Herkunftsortes eines Ahnen nicht weiterhelfen. Ebenfalls können Diskussionsrunden in den Genealogischen Vereinen Anregungen und Hilfe bieten. Auch um Computerprogramme zur Datenverwaltung in diesem Zusammenhang geht es dabei und um den leidigen Datenschutz.
Um das alles wird es am kommenden Donnerstag im Flehinger Bahnhof gehen. Sie sind herzlich eingeladen, auch wenn Sie nicht Mitglied im Heimatkreis Oberderdingen sind.
(0324)
Gute Vorsätze
Am Jahresanfang nehmen sich Viele etwas vor. Dabei ist das Wollen nicht das Problem, eher das Machen. Nicht mehr so viel rauchen, das klingt vernünftig, ist aber schwer zu halten. Oder beim Essen nicht nachschöpfen, leicht gedacht, doch schon am Mittagstisch vergessen. Mehr Sport treiben, ge-sünder leben, stehen auf dem Wunschzettel fürs neue Jahr bei vielen ganz oben. Blickt man aufs abgelaufene Jahr zurück und versucht sich an die ersten Tage des damals Neuen Jahres zu erinnern, fällt einem ein, dass die Verhaltens-änderungen, die man sich gegenwärtig wieder vornimmt, sich nicht so sehr von den Vorsätzen die man vor einem Jahr hatte unterscheiden.
Woher kommt dies wohl? Sind Wünsche Modeerscheinungen oder zeitbedingt und abhängig von den Lebensumständen? Sicher an Weihnachten oder Neujahr 1946 dachte man anders über die Zukunft als heute. Oder die Soldaten im Weltkrieg: „und Frieden auf Erden“, hinter diesem Wunsch trat seinerzeit alles andere wohl zurück. Unsere Wünsche sind abhängig vom Zeitgeist, wie auch unsere Vorsätze. An ihnen erkennt man aber, wie gut es uns jetzt geht. An was dachten wohl die Männer der Sturmtruppe des Ersten Weltkriegs am Jahreswechsel 1915/16? Solche Bilder haben sich in manchen Familienalben erhalten. Wir sollten sie am Jahreswechsel nachdenklich betrachten und für unsere Enkel sorgfältig aufheben.
(0224)
Kindheitserinnerungen
„Früher war alles anders“, manchmal hört man dann noch den Zusatz „und besser“. Aber stimmt dieser Ausspruch? Wohl nicht immer im Hinblick auf den Lebensstandard. In die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sehnt sich wohl kaum jemand zurück. Da hatten es die Eltern wesentlich schwerer als heute, die einfachen Dinge für die Familie zu besorgen. Zum Mittagessen gab es die Woche über kein Fleisch und nicht nur Vegetarier verzichteten abends auf die Wurst beim Vesper.
Trotzdem, die Erinnerung an die eigene Jugend oder Kindheit setzt bei dem an, was uns damals auch bewegte: Freundschaften mit Nachbarskindern, Familienfeste oder die Vorfreude auf Weihnachten, die Spannung, was wohl das Christkindle bringt. Auch das Wetter war anders, es gab im Dezember Schnee, nicht jedes Jahr, aber die typischen damaligen Winter sind uns so im Gedächtnis geblieben.
Was wird wohl die jetzt nachwachsende Generation von der heutigen Zeit in Erinnerung behalten? Das wird auch „durchwachsen“ sein. Der materielle Teil unserer Welt tritt möglicherweise etwas zurück. Welche Bilder werden bleiben? Nicht die auf den Handys, deren Überlebenschance ist nicht groß, jedenfalls viel kleiner als die der alten schwarz-weiß Fotos von früher. Kindheits- oder Jugenderinnerungen werden auch dann ihre starke Quelle im eigenen Umgang und in der Familie behalten. Gerade die Zeit um Weihnachten und den Jahreswechsel prägten die jetzige Vorstellung der Älteren und dies wird auch in Zukunft so bleiben. Abstrakt ausgedrückt: In der Alltagsgeschichte ist alles relativ, die guten Erinnerungen bleiben haften. Und das ist gut so eingerichtet.
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